Diamanten: Angola könnte für Anleger wieder attraktiv werden
Angola verfügt über substantielles Diamantenvorkommen. Die Diamantenförderung blieb aber jahrelang weit hinter der der Nachbarstaaten zurück. Der Hauptgrund ist ein katastrophaler Bürgerkrieg, der bis heute nachwirkt. Wer aber keine Bedenken wegen eines möglichen, neuen Blutzolls hat, sollte bei Investments in Rohstoff-Aktien mittelfristig an Angola denken.
Angola verfügt über substantielles Diamantenvorkommen. Die Diamantenförderung blieb aber jahrelang weit hinter der der Nachbarstaaten zurück. Der Hauptgrund ist ein katastrophaler Bürgerkrieg, der bis heute nachwirkt. Wer aber keine Bedenken wegen eines möglichen, neuen Blutzolls hat, sollte bei Investments in Rohstoff-Aktien mittelfristig an Angola denken.
Von Erwin Matula
Angola verfügt über substantielles Diamantenvorkommen. Die Diamantenförderung blieb aber jahrelang weit hinter der der Nachbarstaaten zurück. Botswana als weltweit viertgrößter Produzent und Südafrika auf Platz fünf fördern bis heute deutlich mehr Industrie-Diamanten. Hauptgrund für diese negative Entwicklung in Angola ist ein über Jahre andauernder Bürgerkrieg des Landes. Zwar wurde dieser bereits 2002 beigelegt, dauerte aber 27 Jahre. Trotz Wiederaufbaubemühungen sind Spuren des Krieges auch heute noch zu finden und Angolas Wirtschaft hat sich noch nicht vollständig erholt.
Die Regierung Angolas strebt nun an, unabhängiger von Kohlenwasserstoffexporten zu werden und sich vermehrt auf die aktive Förderung von Diamanten zu konzentrieren. Maßnahmen zur Wiederbelebung des Bergbaus werden gerade neu definiert. Ende 2016 hat Angolas Geologie und Bergbau Minister Pläne veröffentlicht, neue designierte Zonen mit hoher Konzentration von Mineralvorkommen zu bestimmen. Zudem wurden Kriterien eingeführt, diese Zonen aktiv zu entwickeln. Dies sollte vor allem bei ausländischen Unternehmen Interesse wecken und in Angolas Diamantensektor vermehrt zu investieren. Ziel ist es, die Marktanteilslücke zu seinen südlichen Nachbarn zu verringern. Allerdings kontrolliert die angolanische Regierung weiterhin streng jegliche Bergbauaktivität des Landes.
Erst kürzlich entstand ein Jointventure der staatseigenen Minengesellschaft Endiama mit der angolanischen Rosas e Petalas und der australischen Lucapa Diamonds. Ziel ist es, gemeinsam das Lulo Projekt, 700 Kilometer östlich der Hauptstadt Luanda gelegen, zu entwickeln. Man geht davon aus, dass Lulo sogar wertvoller als die bislang größte Kimberlit Bergbauzone Catoca in Angola ist. Die dort geschürften Diamanten werden auf einen Wert von mehr als 6.500 US-Dollar pro Karat geschätzt.
Experten erwarten, dass Angolas Diamanten-Produktion 2017 noch leicht sinken sollte. Vor allem weil der Staat Angebotsanpassungen durchführen wird, damit dem aktuell Niedrigpreis Umfeld entgegengewirkt werden kann. Allerdings sollten ausländische Investitionen in Kombination mit einer längerfristig ansteigenden Diamantenförderung dazu führen, dass bis 2021 in Angola zehn Millionen Karat pro Jahr gefördert werden. Bis 2020 sollte Angolas Bergbausektor einen Wert von 8,3 Milliarden US-Dollar erreichen. Dabei sollten Diamanten den größten Beitrag leisten. Dies entspricht etwa sechs Prozent des angolanischen Bruttosozialprodukts.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei Miningscout. Erwin Matula beschäftigt sich seit dem Jahr 2000 mit der Analyse von Rohstoffmärkten und Bergbaukonzernen, seit 2012 ist er im Miningscout-Team.