Gold: Fed-Protokoll belastet
Am Goldmarkt bleibt derzeit die US-Geldpolitik das bewegende Thema. Jüngst verstärkte sich wieder einmal die Annahme einer baldigen Anpassung. Es gab zwar erneut wenig konkretes, es reichte jedoch, um den Goldbullen weiterhin die Laune zu vermiesen.<br /><br />Goldbullen haben es derzeit nicht einfach. Zumindest diejenigen, die aus Spekulationszwecken auf steigende Kurse setzen. Die immer und immer wieder durchgekaute Frage, wann die US-Notenbank (Fed) damit beginnt, ihre Wertpapierkäufe zu drosseln, bleibt ein belastender Faktor. In der vergangenen Woche war es das am Mittwoch veröffentlichten Protokoll der Fed-Sitzung vom 29./30. Oktober. „Der geldpolitische Ausschuss erwartet eine Verbesserung am Arbeitsmarkt, der eine Verminderung der Anleihekäufe in den kommenden Monaten rechtfertigt“, hieß es darin konkret unkonkret. Schließlich sind auch die Monate in zwei Jahren, kommende Monate. An der verbalen Bremspolitik der Fed hat sich somit nichts geändert, was sich auch daran zeigt, dass sie erneut betonte, so lange mit der Drosselung zu warten, bis es weitere Beweise für eine ausreichende wirtschaftliche Erholung gibt. Die Worte decken sich mit den Aussagen, die am Dienstag von Ben Bernanke sowie in der Vorwoche von seiner designierten Nachfolgerin Janet Yellen gemacht wurden.<br /><br />Trotzdem nahm die Sorge vor einer möglichen Anpassung der Wertpapierankäufe jüngst wieder zu. Der Goldpreis gab am Mittwoch kräftiger nach. Er verletzte die Unterstützung 1.272 US-Dollar deutlich, die bei ihrem Test im Oktober noch hielt. Für weitere Abgaben spricht, dass nun das seinerzeit markierte Tief von 1.251 US-Dollar unterschritten wurde. Sollte die 1.272er-Marke nicht schnell zurückerobert werden, könnte sich die Talfahrt fortsetzen. Nächste Anlaufstelle ist dann womöglich das Zwischentief von Ende Juni bei 1.180 US-Dollar. Aus charttechnischer Sicht macht Gold derzeit somit nicht gerade einen glänzenden Eindruck und lädt nicht gerade zum Spekulieren auf steigende Preise ein. Anlegern, die Gold physisch als wertstabiles Tauschmittel nutzen wollen, dürften eventuelle weitere Rückgänge jedoch gelegen kommen.