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Gold: Historischer Absturz

Gold wurde zuletzt regelrecht verprügelt. Der Preis verbilligte sich deutlich. Mediale Schläge und Häme folgten. Die Blase ist geplatzt, freuten sich einige. Die Übertreibung hat endlich ein Ende, frohlockten andere. Daneben gab es Stimmen, wonach Gold seine Stellung als Wertanlage nun endgültig eingebüßt haben könnte. Hört, hört!

BÖRSE am Sonntag

Zugegeben, der Preisverfall in den vergangenen zwei Wochen war sehr dynamisch und kann schon als historisch bezeichnet werden. In der Spitze ging es um fast 17% abwärts. Seit dem Zwischenhoch von Oktober 2012 rutschte der Goldpreis damit um mehr als 26% ab. Seit dem Allzeithoch von September 2011 sind es sogar mehr als 31%. Aus charttechnischer Sicht fiel Gold in der Vorwoche aus der Seitwärtsspanne seit Herbst 2011 nach unten heraus. Der Bruch der unteren Begrenzung von etwa 1.520 US-Dollar wird wohl etliche Stop-Loss-Order ausgelöst haben, was den Abwärtsdruck verstärkt haben dürfte. Die kleinen horizontalen Haltezonen bei 1.478 und 1.431 US-Dollar wurden daher gleich überrollt. Zum Tief näherte sich der Preis den nächsten Unterstützungen bei 1.307, 1.265 und 1.227 US-Dollar. Kurz vor Erreichen setzte dann jedoch eine Erholung ein. Womöglich wurde das deutlich verbilligte Niveau als gute Einstiegsgelegenheit genutzt.

Zwar ist es gefährlich, in ein fallendes Messer zu greifen, wie eine Börsenweisheit rät, dennoch sollte man die weitere Entwicklung genau beobachten. So kann es durchaus noch weiter abwärtsgehen, allerdings kann es nicht schaden, nach eventuellen Einstiegsgelegenheiten Ausschau zu halten. Denn Gold hat in Zeiten eines immer maroderen Papiergeldsystems mitnichten seine Stellung als Wertanlage verloren. Im Gegenteil. Zudem scheint für den jüngsten Kurssturz nicht der verstärkte Verkauf physischen Goldes verantwortlich. Vielmehr ist der Einbruch vom Terminmarkt ausgegangen. Über die Gründe (verzockt, Liquiditätsbeschaffung usw.) lässt sich spekulieren. Die einsetzende Talfahrt dürfte dann durch die vermehrte Schließung von Long-Positionen verstärkt worden sein. Gold sollte man daher nicht abschreiben, auch wenn viele das gerne wohl täten.