Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Rohstoffe >

Gold: Neues Jahr, neuer Glanz?

Auch 2015 war insgesamt betrachtet kein gutes Jahr für Gold. Zumindest für diejenigen, die aus spekulativen Motiven auf anziehende Preise wetteten. Stattdessen setzte sich die übergeordnete langfristige Talfahrt fort. Hält dieser Trend im neuen Börsenjahr an? Oder kann das Edelmetall diesmal glänzen?

BÖRSE am Sonntag

Auch 2015 war insgesamt betrachtet kein gutes Jahr für Gold. Zumindest für diejenigen, die aus spekulativen Motiven auf anziehende Preise wetteten. Stattdessen setzte sich die übergeordnete langfristige Talfahrt fort. Hält dieser Trend im neuen Börsenjahr an? Oder kann das Edelmetall diesmal glänzen?

Die Entwicklung des Goldpreises im Jahr 2015 war erneut ernüchternd. In US-Dollar verlor der Kurs 10,4 Prozent und verbuchte damit das dritte Jahr in Folge ein Minus. Besser fällt die Bilanz beim Goldpreis in Euro aus. Aufgrund der Dollar-Stärke gegenüber der Gemeinschaftswährung gab es hier nur einen Miniverlust von 0,12 Prozent. Gleichwohl ist auch hier die Entwicklung für Long-Spekulanten ernüchternd, wenn man den Rückgang von 16,4 Prozent betrachtet, der sich seit dem im Januar markierten „EZB-Rallye“-Hoch zeigte.

Angesichts der negativen Kursentwicklungen verwundert es nicht, wenn auch die Stimmung am Goldmarkt eher mies war und das Edelmetall vor allem bei Spekulanten nicht gerade hoch im Kurs stand. Deutlich wird dies auch anhand harter Fakten. Die im weltweit größten Gold ETF, dem SPDR Gold Trust (GLD), enthaltene Goldmenge hatte Mitte Dezember 2015 mit rund 20,26 Millionen Feinunzen das niedrigste Niveau seit September 2008 markiert. Sie hatte sich damit im Vergleich zum bisherigen Allzeithoch von Dezember 2012 mehr als halbiert. Eine negative Stimmung implizierten außerdem die Positionierungen am Gold-Terminmarkt. Dort hatte die Gruppe der „großen Spekulanten“ Anfang Dezember 2015 eine so geringe positive Nettopositionierung (Long-minus-Short-Kontrakte) inne, wie seit Oktober 2002 nicht mehr.

Ein derart ausgeprägtes negatives Sentiment wie Ende 2015 bei Gold kann jedoch ein Hinweis darauf sein, dass den Bären langsam die Luft ausgeht. Es bildeten sich bereits erste Stabilisierungsansätze. Zum Start ins neue Börsenjahr zeigte der Goldpreis angesichts der verstärkten geopolitischen und konjunkturellen Unsicherheiten sogar einen Aufwärtsimpuls.

Das ist kein Wunder angesichts des Crashs in China und der herben Verluste im DAX. Massive Unsicherheit macht sich an den Aktienmärkten breit, kaum das das Jahr 2016 begonnen hat. Sollte die Unsicherheit anhalten oder gar zunehmen, wozu es durchaus genügend Stoff gäbe, könnte Gold 2016 wieder stärker glänzen.