Gold: Schon wieder ausgeglänzt?
In der Vorwoche bereits schwach, gab der Goldpreis jüngst erneut nach. Ist damit die Erholung seit Jahresbeginn beendet, der Glanz schon wieder verschwunden?
In der Vorwoche bereits schwach, gab der Goldpreis jüngst erneut nach. Ist damit die Erholung seit Jahresbeginn beendet, der Glanz schon wieder verschwunden?
Gewollt oder ungewollt scheint die neue Chefin der US-Notenbank (Fed) den zuletzt wiedererstarken Goldbullen eines auf den Deckel gegeben zu haben. Janet Yellens Äußerungen hinsichtlich des Zeitrahmens, wann nach dem Ende der Wertpapierkäufe mit einer ersten Leitzinserhebung zu rechnen ist, schürte offenbar die Annahme, dass eine solche etwas früher kommen könnte als bisher zumeist gedacht. Grund genug also erst einmal Kasse zu machen. Schließlich ging es seit Jahresbeginn recht ordentlich aufwärts. Mit dem Überschreiten einiger technischer Hürden, wie dem 200-Tage-EMA, hatte sich zudem das charttechnische Bild aufgehellt, was zu der Annahme führte, weitere Bullen könnten auf der Long-Seite aktiv werden. Sie tappten nun jedoch erst einmal in eine Falle. Der 200-Tage-EMA und die Unterstützungen bei 1.307 und 1.321 US-Dollar wurden jüngst wieder verletzt. Der kurzfristige Aufwärtstrend ist gebrochen.
Verschwörungstheoretiker könnten daher zu der Schlussfolgerung kommen, dass die Worte Yellens zur rechten Zeit kamen, um den Anstieg des Goldpreises Einhalt zu gebieten, bevor er zu einer nachhaltigen Trendwende ansetzt. Ist damit die Party schon wieder vorbei, bevor sie richtig angefangen hat? Technisch betrachtet besteht durchaus die Möglichkeit, dass erneut die Unterstützung bei 1.180 US-Dollar getestet wird. Dass die Fed tatsächlich eher als erwartet die Leitzinsen anhebt, ist jedoch fraglich.
Sie hat sich mit ihrer Geldpolitik in eine Sackgasse manövriert, aus der sie nicht so ohne weiteres, vielleicht überhaupt nicht mehr rauskommt. Schon gar nicht mit höheren Leitzinsen. Im Gegenteil: Die nach wie vor flaue US-Konjunktur vor allem aber das hohe Haushaltsdefizit sowie der riesige Schuldenberg schreien gerade nach einer weiteren lockeren Geldpolitik. Dazu passt, dass sich die Fed bezüglich ihres Ausstiegszenarios nun sehr unkonkrete Vorgaben verordnet hat. Kurzfristig mag Gold daher etwas an Glanz verloren haben, langfristig jedoch nicht.
Typ | WKN | Basispreis/Knock-out | Laufzeit | Hebel |
Indexzertifikat (Quanto) | DZ0B66 | - | open end | - |
Hebel-Zert. (long) | NG0ZG5 | 953,02/980,00 US-Dollar | open end | 3,78 |
Hebel-Zert. (short) | UA1NDX | 1.616,88/1.620,12 US-Dollar | open end | 3,98 |