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Gold - Trading-Chance für Antizykliker

Manch ein Anleger mag sich mit Blick auf den Verlauf des Goldpreises in den letzten Wochen verwundert die Augen gerieben haben. Trotz des Aufflammens der Schuldenkrise und der expansiven Geldpolitik der Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks - gab die Notierung für das Edelmetall weiter nach.

BÖRSE am Sonntag

Die alte Praxis, wonach Investoren bei Anzeichen für eine mögliche Verschärfung der Schuldenkrise die Flucht in die sicheren Häfen antreten, scheint zumindest für Gold derzeit nicht mehr zuzutreffen. Dabei gab es gerade in Sachen Schuldenkrise zuletzt wieder beunruhigende Neuigkeiten. So deutet sich in Italien angesichts des Ausgangs der Parlamentswahlen ein Stillstand bei dem eingeschlagenen Reformkurs an. Doch der Goldpreis reagierte darauf nur kurz mit steigenden Notierungen und fiel am Mittwoch erneut unter die Marke von 1.600 US-Dollar/Unze zurück. Damit nähert er sich wieder dem unteren Ende der seit Mitte November 2011 bestehenden Handelsspanne zwischen 1.806/1.796 US-Dollar und 1.522/1.527 US-Dollar.

Diese seit mehr als einem Jahr andauernde Seitwärtsbewegung könnte auch Börsenlegende George Soros dazu veranlasst haben, seine Position in börsengehandelten Goldanlagen zu reduzieren und sich nach lukrativeren Anlagen umzuschauen. Nach Angaben des World Gold Council gingen die weltweiten Investments in Gold im vierten Quartal 2012 gegenüber dem vierten Quartal 2011 um 8,3% auf 424,7 Tonnen zurück. Interessanterweise stocken viele Zentralbanken, allen voran Russland und China, ihre Goldbestände massiv auf, um sich gegen einen schwachen US-Dollar abzusichern.

Für kurzfristig orientierte Trader bietet die aktuelle Chartsituation die Möglichkeit antizyklisch auf eine Erholung des Goldpreises zu setzen. So bewährte sich letzte Woche eine alte Abwärtstrendlinie als Unterstützung, gleichzeitig signalisiert die aktuelle Wochenkerze in Form eines Doji eine Unentschlossenheit des Marktes. Mit Blick auf die überkaufte Verfassung, kann daher auf eine Gegenbewegung zur Abwärtstrendlinie bei 1.679 US-Dollar gesetzt werden. Ein Ausbruch über diesen Widerstand würde der Erholung weiteres Potenzial bis zur oberen Begrenzung der Handelsspanne bei 1.806/1.796 US-Dollar verschaffen. Sollte Gold indes unter 1.522 US-Dollar fallen, droht eine Korrektur in Richtung 1.300 US-Dollar. Stopps für die Spekulation auf eine Gegenbewegung nach oben sollten daher knapp unter 1.522 US-Dollar platziert werden.