Goldpreis springt an - Knoten jetzt geplatzt?
Der Goldpreis in US-Dollar trat in den vergangenen Wochen eher auf der Stelle und pendelte in einer relativ geringen Handelsspanne. Nun sprang er etwas deutlicher an. Wieder einmal aufgeflammte „QE3“-Spekulationen und ein schwacher US-Dollar waren die treibenden Kräfte. Ist jetzt der Knoten geplatzt?
Der Goldpreis in US-Dollar trat in den vergangenen Wochen eher auf der Stelle und pendelte in einer relativ geringen Handelsspanne. Nun sprang er etwas deutlicher an. Wieder einmal aufgeflammte „QE3“-Spekulationen und ein schwacher US-Dollar waren die treibenden Kräfte. Ist jetzt der Knoten geplatzt?
Die US-Notenbank hat es wieder einmal geschafft. In ihrem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll der Sitzung vom 31.Juli/1.August gab es für diejenigen, die auf weitere Konjunktur stützenden Maßnahmen setzen, neues Futter. Viele Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses FOMC sprachen sich für zusätzliche Konjunktur stützende Maßnahmen aus, sollten die weiteren makroökonomischen Daten nicht bald eine substanzielle Verbesserung der wirtschaftlichen Erholung andeuten. Neben der jahrelangen Nullzinspolitik scheint somit eine neue Runde von massiven US-Staatsanleihenkäufen („QE3“) näher gerückt. Die Fed hat den Dreh offenbar raus, wie sie die Märkte bei Laune hält. Immer wieder wirft sie den Köder aus. Allerdings nicht allzu weit. So schränkte sie auch diesmal ein, dass vor neuen Maßnahmen erst die Auswirkungen der jüngsten Stützungsaktionen abgewartet werden müssten.
Die Goldspekulanten griffen jüngst dennoch stärker zu. Neben den wieder stärker aufgeflammten „QE3“-Spekulationen in den USA halfen auch schwache Konjunkturdaten aus China, weil damit auch dort die Wahrscheinlichkeit von weiteren geldpolitischen Lockerungen zur Ankurbelung der Wirtschaft steigt. Derartige Maßnahmen erhöhen das Inflationsrisiko, was als Argument für steigende Goldpreise gilt. Sowohl in Euro als auch in US-Dollar stiegen sie in der vergangenen Woche. Der in US-Dollar legte dabei kräftiger zu, weil er auch von einer schwächeren US-Währung profitierte. Aus charttechnischer Sicht löste er damit die Konsolidierung der vergangenen drei Monate nach oben auf. Gleichzeitig kratzte er an der vom Allzeithoch im September 2011 ausgehenden Abwärtstrendlinie. Ganz geplatzt ist der Knoten aber noch nicht. Erst ein nachhaltiger Sprung über den Abwärtstrend kann als spekulatives Long-Signal interpretiert werden.