Holz: noch keine Erholung in Sicht
Holz zählt zu den ältesten, wichtigsten und vielseitigsten Rohstoffen der Menschheit. Nach wie vor übersteigt die jährliche Produktion die von Stahl, Aluminium und Beton. Beispielsweise werden in Nordamerika Einfamilienhäuser überwiegend aus Holz gebaut.
Aber nicht nur auf dem Bau spielt Holz eine wichtige Rolle. Aus ihm werden auch Möbel, Fenster, Papier und Fasern aus Zellulose (Viskose) gefertigt. Daneben zählt Holz zu den nachhaltigen Energiequellen, sofern die genutzte Menge nicht die nachgewachsene übersteigt.
Hauptnutzer bleibt jedoch der Bau, speziell in den USA, die weltweit mit großem Abstand vor Kanada und Russland wichtigster Produzent sind. Dennoch importiert das Land einen Großteil, um die eigene Nachfrage zu decken.
Wenig liquide
Trotz einer riesigen Holzindustrie in den USA sowie des großen Stellenwertes der Bauindustrie gehören die Futures auf Holz zu den weniger liquiden. Dies gilt auch für den auf Bauholz (Random Length Lumber) an der Chicago Mercantile Exchange (CME). Die entsprechenden Futures beziehen sich auf in den USA und Kanada geschnittenes Bauholz (Tanne, Fichte, Kiefer) mit dem Querschnitt 2x4 Zoll und einer Länge zwischen acht und 20 Fuß, wobei ein Fuß 30,48 cm entspricht. Die Preisentwicklung des Bauholz-Futures ist sehr stark von der Nachfragesituation seitens der US-Bauindustrie gekennzeichnet. Geht es daher darum, die Lage am US-Hausbaumarkt zu beurteilen, sollte neben den zahlreichen Indikatoren wie Hausverkäufen, Bauausgaben und Hauspreisen ein Blick auf die Preisentwicklung von Bauholz nicht fehlen.
Keine Erholung in Sicht
Ein Blick auf den Chart zeigt, dass hier, trotz der zuletzt immer wieder aufkeimenden Hoffnung, dass sich die Lage am US-Hausmarkt wieder stabilisiert und die Talfahrt endet, was als Voraussetzung für eine nachhaltige Erholung der US-Wirtschaft gilt, von einer Erholung nichts zu sehen ist. Der Preis notiert nach wie vor in der Nähe des Mehrjahrestiefs. Der aktuell liquideste November-Kontrakt testete dabei jüngst das Zwischentief von Ende August, was einem Niveaus entspricht wie seit 1991 nicht mehr, prallte aber immerhin davon nach oben ab, was zumindest kurzfristig für eine Erholung bis zur Hürde von 184,40 US-Dollar sprechen könnte.