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Kaffee: Nächster Versuch

Der jüngste kräftige Anstieg hat den Kaffeepreis zur langfristigen Abwärtstrendlinie geführt. Gelänge ein nachhaltiger Ausbruch, könnte sich hier ein stärkeres Long-Signal anbahnen.

BÖRSE am Sonntag

Kaffee zeigt seit den Hochs von Mai 2011 eine ausgeprägte Korrektur. Obere Begrenzung ist die Abwärtstrendlinie resultierend aus der Verbindung der Zwischenhochs von September 2011 und Januar 2012. Das Korrekturtief ist im Juni 2012 auszumachen und hier startete eine kräftigere Gegenbewegung, die im Juli in einem ersten Versuch mündete, besagte Abwärtstrendlinie zu überwinden. Er schlug fehl und es folgten erneut sinkende Kurse. In der Vorwoche, kurz vor Erreichen der Unterstützung bei 153,70 US-Cent (Zwischentief von Juni) drehte der Preis dann wieder nach oben. In der vergangenen Woche schloss sich ein dynamischer Aufwärtsimpuls an, der den Preis erneut zur Abwärtstrendlinie führte. Sollte nun ein nachhaltiger Sprung darüber gelingen, kann dies als ein erstes spekulatives Long-Signal angesehen werden. Als Nächstes würde dann das Zwischenhoch von Juli bei 194,85 US-Cent eine potenzielle Anlaufstelle darstellen. Sollte auch diese Hürde geknackt werden, wäre damit wohl eine Trendumkehr gegeben, was dann als größeres Long-Signal interpretiert werden könnte. Daraus ließe sich ein theoretisches Kursziel von etwa 236 US-Cent ableiten.

Verantwortlich für die jüngste Rally scheint vor allem das Schließen von Short-Positionen. Diese hatten zuletzt vor allem bei den großen Spekulanten (Non Commercials) ein sehr hohes Niveau erreicht. So lagen die offenen Short-Positionen dieser Gruppe zum Stichtag am 4. September so hoch wie seit den historischen Spitzen von Mai 2007 nicht mehr. Es wurde also zuletzt von einigen Akteuren signifikant auf fallende Kurse gesetzt. Sie bekamen wegen der jüngst zunehmenden Spekulationen über ein geringeres Angebot nun aber offenbar kalte Füße und stellten Positionen glatt, was die Preise antrieb. Den kräftigen Anstieg und das damit höhere Preisniveau nutzten einige Kaffeeproduzenten oder Händler dann jedoch dafür, um Bestände zu verkaufen, was die Rally etwas abbremste.