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Kakao: Erholung fortgesetzt

Seit ihren Zwischentiefs im März 2013 zeigen die Kakao-Futures an der IntercontinentalExchange eine Erholung. Bislang handelt es sich dabei jedoch jeweils nur um eine Gegenbewegung innerhalb des übergeordneten Abwärtstrends. Vielleicht wird daraus aber noch mehr.

BÖRSE am Sonntag

Sich gegen einen übergeordneten Trend zu positionieren, ist sehr gewagt. Daher scheint auch bei Kakao noch nicht die Zeit reif, um nun auf einen fortgesetzten Anstieg zu setzen. Schließlich könnten sich die Erholungen bei den Futures seit März lediglich als temporäre Gegenbewegungen herausstellen. Allerdings sollte man die weitere Entwicklung im Auge behalten. Eventuell bahnt sich hier ein charttechnisches Long-Signal an. Beispiel Juli-Future: Hier wurde die Anfang März getestete Unterstützung bei 2.095 US-Dollar (Zwischentief von Juli 2012) nach einem kurzen Rutsch darunter schnell wieder zurückerobert und damit verteidigt. Seither ist ein Anstieg auszumachen und der Preis nähert sich der mittelfristigen Abwärtstrendlinie. Hier könnte die Erholung zwar enden, es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass die Linie geknackt wird. Gelingt ein nachhaltiger Ausbruch, könnte dies als spekulatives Kaufsignal gewertet werden.

Ob es zu so einem Signal kommt, dürfte davon abhängen, wie die Entwicklung von Angebot und Nachfrage weiterhin eingeschätzt wird. Hierbei ist die tatsächliche Erntemenge in Westafrika (Elfenbeinküste, Ghana), die etwas mehr als 50% an der weltweiten Produktion ausmacht, ein wichtiger Aspekt. In der Saison 2012/13 ist gerade die Haupternte beendet und die Nebensaison hat begonnen. Die Frage ist, wie stark die teils ungünstigen Wetterbedingungen in den vergangenen Monaten den Ausstoß beeinträchtigt haben. Eventuell sind hier negative Überraschungen möglich, was das Angebot verknappen könnte. Sollte dann auch die globale Nachfrage, wie derzeit erwartet, wieder anziehen, könnte dies preistreibend wirken. Es gilt daher, auf die weiteren Prognosen der Internationalen Kakaoorganisation (ICCO) zu achten, die für 2012/13 bereits von einem globalen Angebotsdefizit ausgeht.