Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Rohstoffe >

Kakao: Nächstes Ziel 3.000 US-Dollar?

Mit dem Anstieg in der vergangenen Woche setzte der Kakaopreis seine seit Juni auszumachende Aufwärtsbewegung fort. Treibende Kraft ist weiterhin das erwartete weltweite Defizit zwischen Angebot und Nachfrage.

BÖRSE am Sonntag

Der Anstieg des Kakaopreises scheint kaum zu bremsen. Nun hat er den Widerstand bei 2.725 US-Dollar erreicht. Hier ist zunächst eine Konsolidierung, eventuell sogar eine kurzfristige Korrektur vorstellbar. Ein solches Luftholen könnte den Preis bis zum 20-Tage-GD sinken lassen, der in den vergangenen Monaten mehrmals das maximale Korrekturpotenzial darstellte. Aktuell verläuft er bei etwa 2.625 US-Dollar. Anschließend könnte davon ausgehend erneut ein Versuch unternommen werden, die 2.725er-Marke zu überwinden. Dieses Szenario ist jedoch nur ein denkbares. Genauso gut, könnte der Preis das Hindernis gleich signifikant überspringen. In jedem Fall spräche ein nachhaltiger Ausbruch für eine fortgesetzte Aufwärtsbewegung. Nächstes Ziel wäre dann wohl die Marke von 3.000 US-Dollar.

Jüngst für Rückenwind sorgten die anhaltende und noch gefestigte Annahme, dass im Wirtschaftsjahr 2013/14 (bis Ende September) weltweit weniger Kakao produziert wird als benötigt. Es wäre das zweite Defizit nacheinander. Das Risiko eines knapperen Angebots treibt somit den Preis. Wie groß die Lücke ausfällt, darüber gehen die Meinungen auseinander und sichere Prognosen sind nicht möglich. Ein Faktor ist die steigende globale Nachfrage wegen des wachsenden Schokoladenkonsums. Gleichzeitig sind die Ernteerwartungen in den wichtigsten Anbaugebieten gedämpft. Vor allem in den beiden westafrikanischen Ländern Elfenbeinküste und Ghana, die zusammen rund 60 Prozent zur weltweiten Produktion beisteuern. Hier hat gerade die Haupternte begonnen. Sie könnte mäßig ausfallen, weil es in der wichtigen Wachstumsphase der Kakaofrüchte nicht genug Niederschläge gab. Dafür dürfte es im weiteren Oktober laut den Wetterprognosen umso ergiebiger pladdern, was allerdings die Ernte, die anschließende Verarbeitung der Kakaobohnen und ihren Transport in die Häfen verzögern könnte. Dies wirkte jüngst ebenfalls preistreibend.