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Kakao: Trendumkehr nun vollzogen?

Der Preis für Kakao setzte den seit Mitte Juni dieses Jahres auszumachenden Aufwärtsimpuls in der vergangenen Woche sehr dynamisch fort und erreichte ein Niveau wie seit November 2011 nicht mehr. Anhaltende Spekulationen über ein geringes Angebot aus Westafrika, vor allem der Elfenbeinküste, trieben.

BÖRSE am Sonntag

Mit dem jüngsten Ausbruch über das Zwischenhoch von Januar dieses Jahres bei 2.555 US-Dollar, könnte, falls sich dieser als nachhaltig erweist, die seit Dezember 2011 auszumachende, im übergeordneten Bild seitwärts gerichtete Konsolidierung beendet worden sein. Das spricht für eine potenzielle Trendumkehr. Ein nächstes kurzfristiges Ziel könnte die Region um das 50%-Retracement der Abwärtsbewegung von März bis Dezember 2011 bei 2.847 US-Dollar sein. Darüber hinaus stellt die Region um 3.000 US-Dollar eine mittelfristige Anlaufstelle dar. Sollten sich die anhaltenden Spekulationen über eine schlechtere Ernte in Westafrika mit den beiden weltweit größten Produzenten Elfenbeinküste und Ghana, die schon den Aufwärtsimpuls seit Juni genährt hatten, erhärten, könnten die Ziele sogar relativ zügig abgearbeitet werden.

Anlass für diese Annahme gibt auch der kräftige Aufwärtsimpuls in der vergangenen Woche. Abgesehen von den Hoffnungen auf weitere konjunkturstützende Maßnahmen der US-Notenbank verstärkte sich die Erwartung möglicher Einschränkungen des weltweiten Kakaoangebots wegen einer geringeren Ernte in Westafrika. Dort bemühen sich die Bauern derzeit darum, Pilzerkrankungen, die die Kakaofrüchte schädigen und damit Ertrag und Qualität in der im September/Oktober startenden Haupterntesaison schmälern können, im Zaum zu halten. Es war zuletzt zu kühl und zu bewölkt, was die Ausbreitung von Pilzkrankheiten fördert. Für die Saison 2012/13 verstärkten sich zudem die Angebotssorgen weil die staatlichen Stellen in der Elfenbeinküste im Zuge der neuen Kakaomarktreform den Großteil der Herbsternte bereits zu deutlich niedrigen Preisen verkauft haben, was die Bauern wegen der nun deutlich höheren Preise dazu veranlassen könnte, nicht alles an die staatlichen Stellen zu liefern.