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Kakao: War das der Startschuss?

Der Preis für Kakao an der US-Terminbörse ICE setzte jüngst die steigende Tendenz aus der Vorwoche fort. Sorgen wegen des ungünstigen Wetters in Westafrika und damit mögliche Beeinträchtigungen für die Ernte waren eine stützende Kraft. Zudem bleibt es charttechnisch spannend.

BÖRSE am Sonntag

Der Kakaopreis erreichte in der vergangenen Woche ein Mehrmonatshoch. Er kletterte dabei zwischenzeitlich über die Hürde von 2.368 bis 2.375 US-Dollar. Mit dem Anstieg in den vergangenen beiden Wochen scheint zudem die im Rahmen der seit Dezember 2011 auszumachenden Konsolidierung die seit Januar 2012 gebildete Abwärtstrendlinie nachhaltig überwunden. Darüber hinaus wurde nun auch die übergeordnete, vom Zwischenhoch im März 2011 ausgehende Abwärtstrendlinie überschritten. Falls nachhaltig kann dies als weiteres bullishes Signal gewertet werden und es sieht danach aus, dass sich die Konsolidierung seit Dezember 2011 zu einer Trendwendeformation mausert. Alles zusammen könnte bereits erste spekulative Long-Positionen rechtfertigen. Ein weiteres Hindernis stellt jedoch noch das Zwischenhoch von Januar dieses Jahres bei 2.533 US-Dollar dar. Sollte auch dieses gemeistert werden, könnte sich dann Spielraum von zunächst bis in die Region von etwa 2.800 bis 3.000 US-Dollar eröffnen.

Aus fundamentaler Sicht bleibt die Entwicklung in Westafrika mit den beiden weltweit größten Produzenten Elfenbeinküste und Ghana im Fokus. Die dort für die Entwicklung des Kakaos ungünstigen Wetterbedingungen nähren weiter die Sorgen, dass die Ernten in den beiden Ländern weniger ertragreich ausfallen könnten als üblich, was das globale Angebots-Nachfrage-Gefüge beeinträchtigen könnte. Allerdings müsste dazu auch der weltweite Bedarf robust bleiben und nicht signifikant durch die nachlassende konjunkturelle Wachstumsdynamik in vielen Regionen beeinträchtigt werden. Ist Letzteres der Fall, könnte dies den Effekt von den derzeit angenommenen geringeren Ernten kompensieren und es müssten dann schon umfangreichere Befürchtungen einer niedrigeren Kakaoproduktion wirken, um tatsächlich für eine Trendwende beim Kakaopreis zu sorgen.