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Kupfer: Europa, China und Streiks geben Rückenwind

Der Kupferpreis stieg in der vergangenen Woche kräftig. Seit dem Zwischentief aus der Vorwoche ging es damit um rund 16% aufwärts. Möglicherweise ist der dynamische Anstieg daher auch ein weiteres Indiz für eine nachhaltige Bodenbildung.

BÖRSE am Sonntag

Aus charttechnischer Sicht stieg Kupfer jüngst über die Hürden im Bereich von 7.706 US-Dollar. Sollte nun auch die Region um 7.991 Zähler, in der das 50%-Retracement der letzten großen Abwärtswelle verläuft, nachhaltig überschritten werden, könnte dies für weitere Zuwächse sprechen. Ein erstes großes Kursziel wäre dann der Widerstand bei 8.750 US-Dollar. Anschließend könnte dann sogar der Bereich von 9.000 bis 9.200 US-Dollar angesteuert werden. Voraussetzung dafür wäre jedoch, dass keine neuen signifikanten Konjunktursorgen auftreten und die jüngsten treibenden Faktoren nicht gleich wieder verschwinden.

Zum einen wirkten die Hoffnungen auf sowie auch die schließlich gefassten Beschlüsse des EU-Gipfels stimulierend, wurden damit wohl zunächst einmal die Sorgen bezüglich der europäischen Schuldenkrise gemildert, sodass auch die Konjunktursorgen abnahmen. Dies schwächte auch den US-Dollar weiter, was die Rohstoffpreise tendenziell stützt. Daneben verstärkte sich die Annahme, dass China die Geldpolitik schon bald wieder lockern könnte, angesichts des verlangsamten Wirtschaftswachstums und der Zuversicht, dass die Inflation ihren Höhepunkt überschritten hat. Ferner gab es aus den USA jüngst mit den Auftragseingängen langlebiger Güter im September und der ersten Schätzung zum Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal zuversichtliche Konjunktursignale. Außerdem wurde der Kupferpreis wohl auch von den anhaltenden Streiks in zwei Kupferminen des Bergbaukonzerns Freeport-McMoRan Copper & Gold gestützt, was die Angebotssorgen verstärkte.

Alles in allem gab es somit jüngst keine neuen fundamentalen Fakten und der jüngste Aufwärtsimpuls ist vor allem spekulationsgetrieben. Bleiben neue Hiobsbotschaften bezüglich Konjunktur und Schuldenkrise aus, besteht aber durchaus weiteres Aufwärtspotenzial, was spekulative Käufe rechtfertigen könnte.