Kupfer: Schnell wieder gefangen
In der vorletzten Woche war der Kupferpreis aus seiner Handelsspanne seit Ende Januar nach unten ausgebrochen, was weitere Abgaben implizierte. Großer Verkaufsdruck setzte aber nicht ein. Jüngst gab es sogar eine Gegenbewegung. Das charttechnische Bild scheint sich damit schnell wieder aufgehellt zu haben.
Kupfer hat sich offenbar schnell wieder gefangen. Der Ausbruch nach unten aus der Spanne von etwa 8.200 bis 8.600 US-Dollar scheint sich als Bärenfalle herauszustellen. Nachdem der Preis in der Vorwoche die Unterstützung bei 8.040 US-Dollar (Zwischenhoch Oktober 2011) sowie die Aufwärtstrendlinie fast erreicht hatte, drehte er wieder nach oben. Jüngst folgte eine Erholung, mit der auch die untere Begrenzung der ehemaligen Handelsspanne wieder zurückerobert wurde. Das vor zwei Wochen erfolgte bearishe Signal scheint damit vom Tisch. Vielleicht werden daher nun erneut die Hürden bei 8.536 US-Dollar (Zwischentief Mai 2011), 8.620 US-Dollar (Zwischenhoch März 2012) und 8.665 US-Dollar (61,8%-Fibonacci-Retracement der Abwärtsbewegung von August bis September 2011) ins Visier genommen. Ein Ausbruch über Letztere könnte dabei ein prozyklisches, mittelfristiges Long-Signal mit einem ersten Ziel im Bereich von 9.800 US-Dollar darstellen.
In der vergangenen Woche hat wohl die etwas optimistischere Einschätzung der US-Notenbank bezüglich der US-Wirtschaft für Rückenwind gesorgt. Daher verzichtet sie auch vorerst auf neue Anschubhilfen. Fed-Chef Ben Bernanke bekräftigte jedoch erneut, dass entsprechende Instrumente bereitstünden, um der Wirtschaft bei Bedarf weiter unter die Arme zu greifen. Auch die QE3-Flamme köchelt somit weiterhin und ist damit eine latent preistreibende Kraft. Auch die jüngst wieder rückläufigen Lagerbestände an der LME, die sich wieder dem Mehrjahrestief von März näherten, könnten stützen. Ob Kupfer letztlich aber tatsächlich durchstarten kann, dürfte größtenteils davon abhängen, wie sich die Nachfrage des weltweit größten Verbrauchers China weiterentwickelt. Hier scheinen die jüngsten Konjunkturdaten eher für eine vergleichsweise träge Nachfrage zu sprechen.