Kupfer: Wenn die Sicherheit schwindet
Kupfer ist ein Industriemetall. Angebot und Nachfrage und damit die Preisbewegungen hängen daher maßgeblich von der konjunkturellen Entwicklung ab. Sollte man zumindest meinen. In den vergangenen Jahren wurde das Metall jedoch zunehmend genutzt, um damit zu spekulieren und es als Pfand für Kredite zu hinterlegen. Nun schwindet diese Sicherheit.
Kupfer ist ein Industriemetall. Angebot und Nachfrage und damit die Preisbewegungen hängen daher maßgeblich von der konjunkturellen Entwicklung ab. Sollte man zumindest meinen. In den vergangenen Jahren wurde das Metall jedoch zunehmend genutzt, um damit zu spekulieren und es als Pfand für Kredite zu hinterlegen. Nun schwindet diese Sicherheit.
Cash for Copper werden die Finanzierungsgeschäfte genannt, die sich in China geraume Zeit großer Beliebtheit erfreuten. Sie waren eine gute Möglichkeit, um die Beschränkungen bei der Kreditvergabe zu umgehen, die die chinesische Regierung einleitete, um Überhitzungen in der Wirtschaft und am Immobilienmarkt zu vermeiden und den Finanzsektor zu zügeln. So konnte Kupfer beispielsweise als Sicherheit hinterlegt werden, um dennoch an Darlehen zu kommen. Es gibt Schätzungen, wonach ein Großteil der Kupferimporte Chinas in den vergangenen drei Jahren als Pfand für derartige Kredite hinterlegt ist. Genaue Zahlen weiß niemand. Die Schätzungen schwanken zwischen 30 und 80 Prozent.
Angesichts der unsicheren konjunkturellen Aussichten in China sowie der zunehmenden Sorge, dass die dortige Kreditblase platzen könnte, kürzlich angefeuert durch den Zahlungsausfall einer chinesischen Firma, geriert der Kupferpreis jüngst mächtig unter Druck. Seit dem Zwischenhoch Anfang Januar dieses Jahres ohnehin im Abwärtsmodus beschleunigte sich die Talfahrt. An der LME rutschte der Preis in der vergangenen Woche unter die Unterstützungen bei 6.785 und 6.637 US-Dollar.
Die Frage ist nun, welche Auswirkungen der jüngste Preissturz auf die an Kupfer gekoppelten Finanzierungsgeschäfte hat? Einige Akteure scheinen schon die Reißleine gezogen zu haben. Sollte der Kurs weiter absacken, könnte dies weitere zum Ausstieg bewegen, vielleicht sogar zwingen. Schließlich wäre die Sicherheit immer weniger wert, was Notverkäufe zur Folge haben könnte. Daraus ergibt sich das Risiko einer Kettenreaktion mit einer fortgesetzten dynamischen Talfahrt des Kupferpreises. Die nächste potenzielle Haltezone bei 6.091 US-Dollar könnte dann ebenfalls schnell pulverisiert werden.
Typ | WKN | Basispreis/Knock-out | Laufzeit | Hebel |
Indexzertifikat (quanto) | - | open end | - | |
Hebel-Zert. (long) | DZJ9HS | 4.875,506/4.921,849 USD | open end | 4,19 |
Hebel-Zert. (short) | DZM1KQ | 8.123,178/8.079,275 USD | open end | 3,71 |