Kupferpreis könnte kurzfristig steigen

Es schimmert rötlich, rostet nicht, leitet elektrischen Strom und Wärme hervorragend und ist gut schmiedbar. Die Rede ist von Kupfer – ein Industriemetall, das in den vergangenen zwei Monaten deutlich billiger geworden ist. Nach unten gedrückt wurde der Preis unter anderem durch die Transaktionen von Hedgefonds-Managern. Erwähnenswert ist diesbezüglich, dass zuletzt ein Teil der Short-Positionen bei Kupfer aufgelöst wurde.

Unter fundamentalen Aspekten spielt vor allem die Nachfrage Chinas eine große Rolle bezüglich der weiteren Entwicklung des Kupferpreises. Dank des starken Wirtschaftswachstums dürfte der Kupferbedarf des asiatischen Landes weiterhin hoch bleiben. In China wird das Metall in erster Linie für den Infrastrukturausbau verwendet. Zurzeit wird in der Boom-Region übrigens die Erweiterung des Stromleitungsnetzes vorangetrieben, wofür große Mengen Kupfer benötigt werden. Den Bedarf nach oben treiben könnte mittelfristig auch die zunehmende Nachfrage nach Kühlschränken und Klimaanlagen, denn im Zuge der Herstellung dieser Geräte wird viel Kupfer verarbeitet. Aus Anlegersicht wichtig ist, dass die Kupferimporte Chinas im Mai stabil geblieben sind, nachdem sie sich zuvor acht Monate in Folge verringert haben.

Analysten der US-Investmentbank Morgan Stanley gehen davon aus, dass der Kupferpreis kurzfristig steigt, da das Metall derzeit überverkauft ist. Daher dürfte der Preis bald die aktuell bei 7.555 US-Dollar verlaufende 38-Tage-Linie überspringen, wodurch ein charttechnisches Kaufsignal generiert würde. Somit überwiegen die Chancen auf einen steigenden Kupferpreis. Unabhängig davon müssen Anleger aufgrund der unsicheren globalen Konjunkturaussichten bei dem Industriemetall in den nächsten Monaten mit einer volatilen Preisentwicklung rechnen.