Mageres Schwein hüpft über Hürde
Die Preise für Mageres Schwein knüpften jüngst an den dynamischen Anstieg aus der Vorwoche an. Charttechnische Long-Signale wurden generiert, was weitere Zuwächse impliziert. Aber Vorsicht, das viel versprechende Bild könnte trügerisch sein.
Getreu dem Motto „The Trend is your friend!“, sind bei den Futures für Mageres Schwein derzeit Long-Positionen zu präferieren. Seit Mai sind Aufwärtstrends auszumachen, die sich nach einer Pause zuletzt dynamisch fortsetzten. Jüngst wurden nun die bisherigen jeweiligen Kontrakthochs geknackt. Beim aktuell nächstfälligen und aktivsten Future, dem für Oktober, hüpfte der Preis über die Hürde 88,90 US-Cent (Zwischenhoch November 2012). Ein nachhaltiger Ausbruch spräche für weitere Zuwächse. Würde man darauf mit Zertifikaten setzen, könnten Anleger Nutznießer der aktuellen Backwardation-Situation zwischen Oktober- und Dezember-Future sein, könnten sich daraus doch Rollgewinne ergeben.
Die zuletzt steigende Tendenz wurde mit der robusten Nachfrage bei den schlachtreifen Schweinen, den Lean Hogs (Mageres Schwein), begründet. Hinzu kamen die Sorgen angesichts der zunehmenden Viruserkrankungen in den US-Ställen. Die saisonal eigentlich typisch sinkende Nachfrage (Ende der Grillsaison in den USA) und das höhere Angebot führten und führen somit zwar untereinander zu Preisabschlägen bei den Futures August, Oktober und Dezember. Die längerlaufenden kosten somit weniger, woraus die Backwardation resultiert. Die Preise der jeweiligen Futures stiegen jedoch.
Allerdings muss es nicht zwangsläufig weiter aufwärtsgehen und es gibt Punkte die zur Vorsicht mahnen. Eine Frage ist, wie dauerhaft die robuste Nachfrage ist? Darüber hinaus sind die Extreme bei den offenen Positionen am Terminmarkt mit Vorsicht zu genießen. Die Netto-Long-Positionen der großen Spekulanten liegen nur knapp unter dem zuletzt erreichten Rekord. Ebenfalls knapp unter Rekord liegen die Netto-Short-Positionen bei den Commercials. Damit hat sich eine noch nie dagewesene Schere aufgetan, die über kurz oder lang wieder enger werden dürfte, was dann auch zu Preiskapriolen führen könnte.