Mageres Schwein: Leckerli für die Bären?
Der Preis für mageres Schwein zeigt seit September einen Aufwärtsimpuls. In der Vorwoche erreichte er nun die vom Hoch im Februar dieses Jahres ausgehende Abwärtstrendlinie. Davon prallte er jüngst aber erst einmal nach unten ab.

Im Februar hatte der Preis (Dezember-Future) für lebende schlachtreife Schweine mit einem Alter von etwa einem halben Jahr in der Spitze 86,00 US-Cent je US-Pfund erreicht. Es folgte eine Abwärtsbewegung, innerhalb der zwar von Mai bis Juli zunächst eine Erholung auszumachen war. Der Preis drehte dann jedoch wieder nach unten und die Talfahrt wurde mit zunehmender Dynamik fortgesetzt. Das große Angebot drückte. Viele Züchter hatten ihre Tiere zum Schlachten gebracht, weil die Futterkosten angesichts der steigenden Getreidepreise (insbesondere Mais) wegen der Dürre in den USA in die Höhe schossen. Das Ende der Korrektur lag im September bei 70,10 US-Cent. Seit diesem Tief ist eine recht dynamische Gegenbewegung auszumachen. Einerseits war es wohl Zeit für eine Erholung. Andererseits trieb eine starke kurzfristige Nachfrage, was sich an festen und weiter steigenden Preisen für Schweinefleisch am Cash-Markt niederschlug und sich damit auch auf den Terminmarkt auswirkte.
In der Vorwoche wurde in der Spitze nun schließlich die Abwärtstrendlinie resultierend aus der Verbindung der Zwischenhochs von Februar und Juli 2012 erreicht. Kurz darüber befindet sich das 61,8%-Fibonacci-Retracement der Abwärtswelle von Februar bis September. Ein nachhaltiger Sprung über beiden Hürden könnte für weiter steigende Kurse sprechen. Jüngst kam der Kurs aber erst einmal etwas zurück. Dabei könnte es sich zwar nur um ein Anlaufnehmen handeln, um dann die Widerstände erneut ins Visier zu nehmen, allerdings ist nicht ausgeschlossen, dass die Luft vorerst raus ist. Sollte sich der jüngste Rücksetzer daher als Abprall erweisen, drohen Rückgänge. In die Karten der Bären könnte dabei auch spielen, dass derzeit eher eine typische Zeit für ein steigendes Angebot und damit eher saisonal sinkende Preise ist. Jedoch könnte das diesmal bereits im Sommer vorweggenommen worden sein.