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Mais: Boden gefunden?

Anfang September war Schluss. Kurz vor dem bisherigen Jahreshoch 2011 drehte Mais nach unten und vollzog eine kräftige Korrektur. In den vergangenen zwei Wochen zeigte sich dann eine Gegenbewegung, was die Frage aufwirft, ob damit ein Boden gefunden wurde.

BÖRSE am Sonntag

Aus charttechnischer Sicht hatte Mais in der Vorwoche die beiden Unterstützungen 597 und 585 US-Cent verletzt, konnte am Ende aber über beiden schließen. Jüngst setzte sich die Gegenbewegung fort. Im Vorfeld des Agrarberichts des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) stieg Mais am Dienstag sogar um die maximal erlaubte Tagesbewegung von 40 US-Cent. Angesichts der Unsicherheit, wie die Prognosen ausfallen, wurden offenbar vermehrt Short-Positionen geschlossen. Zudem könnten Nachrichten, wonach China 1,5 Mio. Tonnen Mais kaufen möchte, um die eigenen Reserven zu erneuern, gestützt haben.

Der USDA-Agrarbericht vom Mittwoch führte aber nicht zu Anschlusskäufen und der Preis gab wieder etwas nach. Zwar wurden die Prognosen für die US-Ernte im Wirtschaftsjahr 2011/12 (bis Ende August) von 317,44 auf 315,81 Mio. Tonnen gesenkt. Weltweit wurde die erwartete Ausbeute aber von 854,67 auf 860,09 Mio. Tonnen angehoben, unter anderem wegen einer erhöhten Prognose für die chinesische Ernte. Damit dürften 2011/12 nun weltweit etwa 3,8% mehr Mais als im Vorjahr erzeugt werden. Zwar wurde auch der erwartete globale Verbrauch von bislang 861,58 auf 866,66 Mio. Tonnen erhöht, stieg damit aber nicht ganz so stark wie die Produktion, sodass sich das erwartete Defizit von 6,908 auf 6,569 Mio. Tonnen verringert. Damit dürften die weltweiten Lagerbestände zwar weiter sinken, allerdings nicht so stark wie im Vorjahr, als das Defizit mit 14,13 Mio. Tonnen weitaus größer war. So wurden denn auch die Prognosen für die weltweiten Maisreserven Ende 2011/12 von bislang 117,39 auf 123,188 Mio. Tonnen angehoben. Zusammengenommen sind die jüngsten Prognosen somit nicht als wirkliche weitere Kurstreiber zu bewerten. Somit könnte Mais bei 597 bis 585 US-Cent zwar einen Boden gefunden haben, nach kurzfristig anhaltender Aufwärtsdynamik sieht es derzeit aber nicht aus.