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Mais: Wetter, gut bestellte Äcker und US-Dollar

Der Preis für Mais an der Terminbörse CME bleibt volatil. Nach den kräftigen Verlusten vor zwei Wochen, denen in der Vorwoche eine starke Gegenbewegung folgte, machte er jüngst wieder einen großen Schritt zurück.

BÖRSE am Sonntag

Der Maispreis hatte in der Vorwoche die zuvor verletzte Unterstützung bei 594,25 US-Cent zurückerobert und war kräftig gestiegen. Eine treibende Kraft waren die US-Exporte nach China, die eine steigende implizierten. Dieses Argument löste sich nun aber erst einmal in Luft auf. Sorgen über die konjunkturelle Entwicklung im Reich der Mitte sowie auch einige fundamentale Nachrichten drückten den Preis.

Beispielsweise gab es dem Mais zuträgliche Wetterprognosen für die nächsten zwei Wochen in der wichtigsten US-Anbauregion, dem Mittleren Westen der USA, der auch als Corn Belt (Maisgürtel) bezeichnet wird. Nachdem es zuletzt hier eher zu trocken war, werden nun vielerorts mit kühleren Temperaturen und Regen bessere Wachstumsbedingungen erwartet, weshalb positive Einflüsse auf die Erträge angenommen werden. In dieses Bild passt zudem der jüngste Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums zum Fortschritt bei der Mais-Aussaat. Demnach hatten die Bauern am 20. Mai in den für den Maisanbau wichtigsten 18 US-Bundesstaaten, die 2011 etwa 92% der gesamten US-Anbaufläche von Mais ausmachten, etwa 96% der vorgesehenen Felder bestellt. Dies lag über dem Vorjahreswert von 75% und dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre von 81%. Neben der beinahe beendeten Aussaat sind die meisten Bestände in gutem (62%) und exzellentem (15%) Zustand. Abgesehen von diesen fundamentalen Faktoren könnte zu der jüngsten Schwäche auch der stärkere US-Dollar beigetragen haben.

Aus charttechnischer Sicht rutschte der Maispreis erneut unter die Unterstützung bei 594,25 US-Cent. Sollte es sich um einen nachhaltigen Bruch handeln, was gegeben sein könnte, wenn das Tief von Mai (573 US-Cent) verletzt wird, spräche dies wohl für eine Fortsetzung der übergeordneten Abwärtsbewegung.  Ein erneuter Sprung über den Abwärtstrend könnte indes Potenzial bis zunächst etwa 660 bis 680 US-Cent eröffnen.