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Nickel: Indonesien macht ernst

Die Entwicklung des Nickelpreises zeigt seit Jahren abwärts. Das nun in Kraft getretene Exportverbot in Indonesien, dem weltweit größten Exporteur von Nickelerz, lässt die Bullen jedoch aufhorchen.

BÖRSE am Sonntag

Seit dem Mehrjahreshoch im Februar 2011 purzelt der Nickelpreis. Zwar gab es immer mal wieder größere Gegenbewegungen, dennoch formte sich ein langfristiger Abwärtstrend. Das weltweite Überangebot an Nickel selbst sowie die vor allem in China hergestellte günstigere Alternative „nickel pig iron“, also Ferronickel, sorgen für ein üppiges Angebot und belasteten damit den Nickelpreis. Bis zum Tief im Juli 2013 verbilligte er sich um beinahe 55 Prozent. Seither ist eine Stabilisierung auszumachen, wobei die Unterstützung von 13.418 US-Dollar die Attacken der Bären begrenzte. Zuletzt wurde die Haltezone in der Vorwoche getestet, von der eine Gegenbewegung startete, die sich jüngst fortsetzte.

Preistreibend wirkte das nun in Kraft getretene Exportverbot Indonesiens für Nickelerz. Mit den in einem Gesetz von 2009 verankerten Ausfuhrbeschränkungen, die auch andere Erze betreffen, will Indonesien die heimische Produktion höherwertiger Güter stärken, um damit das eigene hohe Leistungsdefizit zu verringern. Allerdings fehlen die Kapazitäten zur Veredlung, weshalb einige Marktbeobachter, angesichts eines womöglich erst einmal verknappten Angebots, von einem stützenden, vielleicht sogar treibenden Effekt für den Nickelpreis ausgehen. Andere erwarten indes keine größeren Auswirkungen und damit auch keine größeren Preissprünge auf der Oberseite. Verwiesen wird auf die hohen Nickel-Lagerbestände an der Terminbörse LME, die in der Vorwoche einen neuen Rekord erreichten. Außerdem hob man die großen Nickelerz-Vorräte in China hervor, dem Hauptabnehmer des indonesischen nickelhaltigen Minerals. Welche Annahme sich nun durchsetzt, ist offen. Aus charttechnischer Sicht für erste spekulative Long-Positionen sprechen könnte, wenn die nun fast erreichte 200-Tage-Linie von derzeit etwa 14.500 US-Dollar geknackt wird. Richtig bullisch wird es jedoch erst bei einem Sprung über die Hürde von 15.223 US-Dollar.