Nickel: Nächstes Ziel 25.000 US-Dollar?
Industriemetalle waren jüngst einmal mehr gefragt, knüpften damit an die positive Tendenz seit Jahresbeginn an. So auch Nickel, das erneut an einer wichtigen Hürde nagte.
Nickel hat 2012 bis dato 16,8% zugelegt. Damit knüpfte das Industriemetall, das hauptsächlich zur Herstellung von Edelstahl genutzt wird, an die positive Tendenz seit dem Zwischentief von November 2011 an. Das Plus seither summiert sich auf 26%. Jüngst sorgte sowohl bei Nickel als auch bei den Industriemetallen insgesamt offenbar die weiterhin vorhandene Hoffnung auf eine Lösung des Griechenland-Dramas für Rückenwind. Entsprechend risikobereiter scheinen die Investoren zu agieren, was auch an den Rohstoffmärkten zu spüren ist. Dabei eine Rolle spielen könnte auch die Spekulation auf eine bezüglich der Schuldenkrise in Europa generelle Entspannung und somit auf eine Stärkung des Euro, was mittelfristig eine schwächere US-Währung impliziert. Dies wiederum ist tendenziell eine treibende Kraft für die zumeist in US-Dollar gehandelten Rohstoffe. Daneben galt der Blick einmal mehr China. Es hielt sich die seit einiger Zeit kolportierte Annahme, dass die dortige Geldpolitik und auch die Zügel auf dem Wohnimmobilienmarkt wieder gelockert werden könnten, angesichts der erwarteten Wachstumsabschwächung 2012.
Aus fundamentalen Gesichtspunkten scheint die jüngste Rally bei Nickel indes wenig fundiert. Zum einen schwächt sich die Nachfrage des größten Verbrauchers China wegen der dort guten Versorgungslage sowie der nachlassenden Wachstumsdynamik ab. Gleichzeitig sinkt auch die Nachfrage in Europa aufgrund der erwarteten konjunkturellen Abkühlung. Die Frage ist daher nun, ob die zuletzt treibenden, vor allem spekulativen Faktoren für anhaltenden Aufwärtsdruck sorgen. Aus charttechnischer Sicht könnte ein nachhaltiger Sprung über die Widerstandszone bei 21.288 bis 21.408 US-Dollar weiteres Potenzial, vielleicht sogar Spielraum bis in den Bereich von 25.000 US-Dollar eröffnen. Daraufhin eingegangene eventuelle charttechnisch motivierte Long-Positionen bedürfen dann jedoch einer konsequenten Absicherung.