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Nickel: Weiter abwärts

Der kräftige Anstieg des Nickelpreises seit dem Zwischentief von November 2011 endete Anfang Februar 2012. Bis zu dem seinerzeit markierten Zwischenhoch hatte er beinahe 30% an Wert zugelegt, doch nun ist davon inzwischen nicht mehr viel übrig. Auch jüngst setzte sich die Korrektur fort.

BÖRSE am Sonntag

In der seit Februar sinkenden Tendenz spiegeln sich wohl die trüberen weltweiten Konjunkturaussichten wider. Allen voran die zunehmenden Indizien eines verlangsamten Wirtschaftswachstums in China, dem weltweit größten Verbraucher von Industriemetallen wie Nickel, das hauptsächlich zur Herstellung von Edelstahl genutzt wird. Eine rückläufige Konjunktur bedeutet in der Regel auch eine rückläufige oder zumindest nicht steigende Nachfrage. Ist dann auch noch die Angebotssituation vergleichsweise üppig, sinken die Preise. Bei Nickel scheint dies der Fall und es sieht nach einem deutlichen Überangebot aus.

Die International Nickel Study Group (INSG) ermittelte für Januar ein Angebot, das 7.100 Tonnen über dem Verbrauch lag. Damit wird wohl die Annahme untermauert, dass der Überschuss 2012 deutlich größer ausfällt als im Vorjahr. In einer Prognose von Oktober geht die INSG von 70.000 Tonnen aus, nach 19.300 in 2011. Für die derzeit gute Versorgungslage sprechen auch die tendenziell seit November 2011 steigenden Lagerbestände an der London Metal Exchange (LME), die zuletzt bei mehr als 99.000 Tonnen lagen.

Die Frage ist nun, wo der Nickelpreis einen Boden findet. Aus charttechnischer Sicht stellt das Zwischentief von Ende November 2011 bei 16.933 US-Dollar eine potenzielle Unterstützung dar. Aus fundamentaler Sicht könnte eventuell der nun deutlich günstigere Preis für reines Nickel dazu führen, dass die Produktion der vergleichsweise billigeren Alternative Ferronickel (Nickel pig iron) sinkt, da für die Hersteller weniger lohnend. Das wiederum könnte die Nachfrage nach reinem Nickel etwas ankurbeln. Als alleiniger Grund für steigende Kurse dürfte dies aber wohl nicht ausreichen. Da bedarf es schon stärkere Impulse.