Ölpreise geben nach
Abnehmende Furcht vor einer Verknappung des globalen Angebots sowie die zuletzt wieder gestiegenen weltweiten Konjunktursorgen belasteten jüngst erneut die Ölpreise. Spekulanten scheinen sich daher mehr und mehr zurückzuziehen.
Abnehmende Furcht vor einer Verknappung des globalen Angebots sowie die zuletzt wieder gestiegenen weltweiten Konjunktursorgen belasteten jüngst erneut die Ölpreise. Spekulanten scheinen sich daher mehr und mehr zurückzuziehen.
Durch die lockere Geldpolitik der Notenbanken stand reichlich billiges Spekulationsgeld zur Verfügung, das angelegt werden wollte. Dies und die Sorgen vor einer Eskalation im Atomstreit mit dem Iran trugen zum kräftigen Anstieg der Ölpreise seit Jahresbeginn bei. Hinzu gesellten sich Hoffnungen auf eine vergleichsweise robuste Konjunktur. Seit den Zwischenhochs im März sind die Ölpreise jedoch unter Druck. Der Risikoappetit scheint nachzulassen, was sich beispielsweise in seit einigen Wochen rückläufigen Long-Positionen der großen Spekulanten bei den offenen Terminkontrakten auf das US-Öl WTI widerspiegelt. Nach den kräftigen Zuwächsen seit Jahresbeginn sind die Ölpreise daher nun im Korrekturmodus. Der Preis für die Nordsee-Ölsorte Brent zeigte dabei zuletzt mehr Schwäche als WTI. So auch in der vergangenen Woche. Daher verringerte sich der Aufschlag gegenüber WTI weiter, rutschte auf etwa 13 US-Dollar oder um rund 11% und damit auf das niedrigste Niveau seit Ende Januar 2012 ab. Anfang April waren es noch mehr als 21 US-Dollar respektive mehr als 17%.
Bei Brent dürfte die Aussicht auf eine Entspannung im Atomstreit mit dem Iran und damit sinkende Angebotssorgen stärker belastet haben, wurde hier doch zuvor ein diesbezüglich größerer Risikoaufschlag eingepreist. Dieser wird nun offenbar wieder abgebaut. Darüber hinaus könnten die zunehmenden Konjunktursorgen in Europa wegen der wieder stärker im Fokus stehenden Schuldenkrise drücken. Aus charttechnischer Sicht rutschte der Brent-Preis (Juni-Kontrakt) jüngst erneut aus der in den vergangenen Wochen gebildeten Flagge nach unten heraus. Im Gegensatz zur Vorwoche gab es jedoch keine Erholung ausgehend von der Unterstützung 118,75 US-Dollar. Sie wurde stattdessen verletzt. Zwar gab es vom Wochentief eine Erholung, sollte sich der Bruch jedoch als nachhaltig erweisen, drohen weitere Abgaben.