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Ölpreise geben nach

Nach der kräftigen Erholung in den vergangenen beiden Wochen gaben die Ölpreise jüngst wieder nach. Trübe Konjunkturaussichten und die Unsicherheit bezüglich der europäischen Schuldenkrise belasteten.

BÖRSE am Sonntag

Die für Rohöl wichtigen fundamentalen Fakten spielten jüngst keine Rolle. Zwar fielen die Öllagerbestände in den USA unerwartet und dabei auch noch recht kräftig, was zumindest kurzfristig auf eine anziehende Nachfrage deutet, die Investoren ließ dies aber kalt. Zum einen reagierten sie vielmehr auf die mäßigen Konjunkturaussichten, die die US-Notenbank in ihrem Beige Book gegeben hatte. Zum anderen machte sich mit Blick auf den EU-Gipfel am Sonntag verstärkt Skepsis breit. Die Zweifel nahmen wieder zu, dass der ersehnte große Wurf, mit dem dann endlich Ruhe in Sachen europäischer Schuldenkrise eintreten würde, ausbleibt. Schuld waren Äußerungen von deutschen und französischen Politikern, die deutlich machen, dass Deutschland und Frankreich bei ihren Bemühungen zur Rettung des Euro aktuell nicht auf einer Linie stehen. Dabei gilt doch ein Konsens zwischen beiden Ländern als Voraussetzung für ein Gelingen. Die in der Vorwoche noch medienwirksam signalisierte und entsprechend Hoffnungen weckende Einigkeit scheint somit bereits wieder dahin.

Beide Punkte drückten somit die Preise. Das US-Öl WTI scheiterte daher erst einmal an der Widerstandszone von etwa 89,30 bis 90,80 US-Dollar, an der es jüngst kratzte. Das Nordseeöl Brent prallte von der mittelfristigen Abwärtstrendlinie, über die es kurz gelugt hatte, nach unten. Sollten sich nun in der nächsten Woche die jüngsten Zweifel an einer größeren Lösung für die europäische Schuldenkrise bestätigen, spräche dies wohl für weitere Abgaben. Gelingt indes der große Wurf, ist zumindest kurzfristig mit steigenden Kursen zu rechnen, sodass es neue Versuche geben könnte, die Widerstandszone (WTI) respektive den Abwärtstrend (Brent) zu knacken. Bei Brent könnte sich dabei sogar größere Aufwärtsdynamik entwickeln, sodass eventuell kurzfristige spekulative Käufe in Betracht gezogen werden könnten.