Ölpreise legen zu
Pünktlich vor Ostern zogen die Ölpreise kräftig an. Hierzulande hat das Benzinkartell damit ein Argument, steigende Spritpreise zu rechtfertigen. Ein Blick auf die Charttechnik bei den Ölpreisen könnte zudem Anhaltspunkte geben, dass es bald noch teurer wird.
Sowohl beim Nordsee-Öl Brent als auch beim US-Öl WTI legten die Preise in der vergangenen Woche kräftig zu. Damit haben sich interessante charttechnische Konstellationen gebildet. Nachdem bei Brent der Juni-Future in der Vorwoche kräftiger gesunken war, wurde dieser Rückgang nun wieder ausgebügelt. Der Körper der weißen Wochenkerze umschließt dabei den Kerzenkörper aus der Vorwoche. Dies spricht für ein Wiedererstarken der Bullen. Sollte das Muster bestätigt werden, könnte Brent damit seine im Februar gestartete Korrektur nun vielleicht schon wieder beendet haben. Damit könnte Aufwärtsspielraum bis in die Region von 114 bis 118 US-Dollar gegeben sein. Ein Rutsch unter 107 US-Dollar würde dieses Szenario indes wieder zunichtemachen.
Im Gegensatz zu Brent zeigte WTI bereits seit dem Zwischentief von Anfang März eine Erholung. Der Juni-Future setzte sich dabei nach mehreren Tests nun deutlicher von der Aufwärtstrendlinie ab, die durch die Zwischentiefs von Juni und November 2012 gebildet wird. Mit dem jüngsten kräftigen Anstieg näherte sich der Preis der oberen Abwärtstrendlinie, die aus der Verbindung der Zwischenhochs von März 2012 und Februar 2013 resultiert. Gelingt ein nachhaltiger Ausbruch, wäre dies wohl ein bullishes Signal. Allerdings gibt es gleich über dem Abwärtstrend, bei 99,53 und 101,49 US-Dollar, horizontale Hürden, an der der Anstieg gestoppt werden könnte. Zudem ist nicht auszuschließen, dass der Preis an der Abwärtstrendlinie scheitert und noch einmal die Aufwärtstrendlinie testet. Würde diese dann nachhaltig verletzt, könnten die Bären zum Zuge kommen. Für welche Variante sich das US-Öl entscheidet, könnte davon abhängen, wie stark in den nächsten Wochen die saisonal bedingte, tendenziell hohe Ölnachfrage in den USA vor den Sommermonaten, in denen der Benzinbedarf stets steigt, dieses Jahr ausfällt.