Ölpreise weiterhin unter Druck
Seit den Zwischenhochs im Juni dieses Jahres war bei den Ölpreisen auf der Long-Seite nichts zu holen. Stattdessen dürfen sich die Bären und die Verbraucher von Erdöl freuen. Sowohl das US-Öl WTI als auch das Nordseeölgemisch Brent sind seither im freien Fall. So auch jüngst.
Seit den Zwischenhochs im Juni dieses Jahres war bei den Ölpreisen auf der Long-Seite nichts zu holen. Stattdessen dürfen sich die Bären und die Verbraucher von Erdöl freuen. Sowohl das US-Öl WTI als auch das Nordseeölgemisch Brent sind seither im freien Fall. So auch jüngst.
In den vergangenen Wochen knirschte es geopolitisch gewaltig, insbesondere im Zusammenhang mit Ländern und Regionen, die zu den wichtigsten Ölförderern gehören, wie Russland, Irak und generell der Nahe Osten. Eigentlich Faktoren, die kurstreibend für die Ölpreise sind. Davon war diesmal jedoch nichts zu spüren, wie die Entwicklung an den Terminmärkten offenbart. Mit den jüngsten Verlusten hat der Oktober-Future der Nordseesorte Brent in der Spitze um mehr als 15 Prozent nachgegeben. Das Pendent für das US-Öl WTI rutschte mehr als 14 Prozent ab.
Die geopolitischen Spannungen werden von den profanen fundamentalen Faktoren überlagert. Das Angebot ist derzeit äußerst üppig. Zu den dafür verantwortlichen Faktoren zählt der derzeitige Öl-Boom in den USA (Stichwort: Fracking). Dort wurde im August mit durchschnittlich 8,6 Mio. Barrel pro Tag (bbl/d) so viel des schwarzen Goldes aus dem Boden geholt wie seit Juli 1986 nicht mehr, berichtete jüngst die U.S. Energy Information Administration (EIA). Im Gesamtjahr 2013 waren es rund 7,5 Mio. bbl/d. Für 2014 werden im Durchschnitt 8,5 Mio. bbl/d prognostiziert. Im nächsten Jahr sollen es dann schon 9,5 Mio. bbl/d sein. Bewahrheitet sich diese Vermutung, wäre es die größte Fördermenge seit 1970! Es drückte jedoch nicht allein die komfortable weltweite Versorgungslage auf den Preis. Hinzu kommt die sich verstärkende Annahme, einer global nachlassenden Dynamik beim Wachstum der Ölnachfrage, angesichts der konjunkturellen Risiken.
Die Gemengelage aus solidem Angebot bei gleichzeitig moderatem Bedarf könnte auch weiterhin belastend auf die Entwicklung der Rohölpreise wirken. Gleichwohl bleibt das Risiko, eines plötzlichen und kräftigen Richtungswechsels, zum Beispiel, wenn sich die geopolitischen Spannungen im Zusammenhang mit Russland verschärfen.
Derivate auf Brent-Öl (Basiswerte: JPMCCI Brent Crude TR und Brent-Crude-Futures (ICE))
Typ | WKN | Basispreis/Knock-out | Laufzeit | Hebel |
Indexzertifikat (Quanto) | - | open end | - | |
Hebel-Zert. (long) | 74,852/76,440 US-Dollar | open end | 4,10 | |
Hebel-Zert. (short) | 122,791/120,250 US-Dollar | open end | 4,17 |