Orangensaft: Eisige Temperaturen treiben Preis
<i>An der IntercontinentalExchange (ICE) wird zwar gefrorener Orangensaft gehandelt, der dazu benötigte Saft wird aber erst nach der Ernte aus den Früchten gepresst und dann eingefroren. Bekommen die Apfelsinen indes schon vorher Frost, sind Ernteausfälle denkbar, ein Punkt, der zuletzt den Preis kräftig antrieb.</i>
An der IntercontinentalExchange (ICE) wird zwar gefrorener Orangensaft gehandelt, der dazu benötigte Saft wird aber erst nach der Ernte aus den Früchten gepresst und dann eingefroren. Bekommen die Apfelsinen indes schon vorher Frost, sind Ernteausfälle denkbar, ein Punkt, der zuletzt den Preis kräftig antrieb.
In Florida, der weltweit zweitgrößten Anbauregion von Orangen, in der gerade der Höhepunkt der Erntesaison ist, gab es zuletzt vereinzelt Nachtfröste von unter minus 2 Grad Celsius. Bei Temperaturen unter diesem Niveau bei vier oder mehr Stunden Dauer sind Schäden zu erwarten. Der Verband der Citrus-Anbauer in Florida geht jedoch nur von Ausfällen in einzelnen Regionen aus. Große Schäden für den gesamten Bundesstaat werden derzeit nicht erwartet. Zudem ist auch die Bundesregierung bemüht, der mehr als 9 Mrd. US-Dollar schweren und daher wichtigen Citrus-Industrie helfend unter die Arme zu greifen, um größere Verluste zu vermeiden. Der Gouverneur hatte einen Notfallplan vorgestellt. In ihm werden Einschränkungen für die Benutzung der Schnellstraßen für die Landwirte gelockert, sodass diese ihre Produkte schneller transportieren können.
Größere Schäden?
An der Terminbörse schossen die Preise zuletzt dennoch deutlich nach oben. Am vergangenen Dienstag wurde sogar das Schwankungslimit je Handelstag von 0,10 US-Dollar erreicht. Offenbar nutzen die Spekulanten die Gelegenheit, um auf größere Ernteausfälle, und damit ein geringeres Angebot zu setzen. Ob es tatsächlich Einbußen gibt und wie groß diese ausfallen, bleibt jedoch abzuwarten. Verlässliche Prognosen sind derzeit kaum möglich.
Spekulation
Entsprechend ist der jüngste Anstieg sehr spekulativer Natur. Sollte sich die Situation entspannen, sind schnell wieder größere Gewinnmitnahmen oder gar Korrekturen denkbar. Halten die frostigen Temperaturen indes an, dürfte sich die Annahme von Ernteausfällen verdichten, was für weiter steigende Kurse sorgen könnte. Der bereits seit Ende November auszumachende steilere Aufwärtstrend, der lediglich kurz vor dem Jahreswechsel eine kleine Verschnaufpause einlegte, könnte sich damit fortsetzen.