Orangensaft: Kühles Wetter treibt Preis
Im Winter 2012/13 blieben die Orangenbäume in Florida bislang von Frost verschont. Auch der Ausblick lässt keine Temperaturen unter dem Gefrierpunkt erwarten. Dennoch zog der Preis für Orangensaft jüngst kräftig an. Offenbar reichten diesmal die Prognosen deutlich kühlerer Temperaturen am Wochenende.
Mit dem kräftigen Anstieg in der vergangenen Woche setzte der Preis für Orangensaft seine steigende Tendenz seit dem Zwischentief von Januar dieses Jahres fort. Der aktuelle Aufwärtsimpuls ging von der Haltezone bei 110 bis 107,15 US-Cent aus. Nun ist beinahe der kleine Widerstand bei 130,95 US-Cent (Zwischenhoch September 2012) erreicht. Sollte er nachhaltig geknackt werden, könnte das Zwischenhoch von Dezember 2012 bei 144,50 US-Cent als nächstes Ziel ins Visier rücken.
Aus fundamentaler Sicht ein treibendes Argument waren die anhaltenden Sorgen über eine sinkende Produktion in Florida, dem weltweit zweitgrößten Anbaugebiet von Orangen. Prognosen über kühles Wetter waren hier offenbar der Auslöser. Zwar wird kein Frost erwartet, allerdings gingen die Vorhersagen für dieses Wochenende von Tiefsttemperaturen unter 10 °C aus. Dies wiederum könnte die ohnehin angeschlagenen Orangenbäume weiter belasten, insbesondere die Entwicklung von Blüten und Früchten. Weil der Januar dieses Jahr wärmer als sonst war, haben die Bäume früher geblüht und Früchte angesetzt als sonst. Dies könnte bei ungünstigem Wetter zu einem vermehrten Abfall noch unreifer Früchte führen. Die Bestände in Florida haben es ohnehin nicht leicht. Einerseits macht ihnen die Krankheit „Citrus Greening“ zu schaffen. Außerdem ist die aktuelle Saison von zu wenig Niederschlag geprägt. Alles zusammen spricht für eine rückläufige Produktion im Wirtschaftsjahr 2012/13 (bis Ende September). Das US-Landwirtschaftsministerium hatte am Freitag der Vorwoche die Prognose von 142 auf 141 Mio. Kisten Orangen (je 40,8 kg) gesenkt. Gegenüber der vorigen Saison entspräche dies einem Rückgang von 3,8%. Sollte sich nun die Annahme einer geringeren Ernte festigen und vielleicht sogar noch zunehmen, könnte dies weiter preistreibend wirken.