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Palladium:

Mit einem Anstieg um etwa 10% hat sich der Palladiumpreis seit Jahresbeginn deutlich besser entwickelt als die Preise anderer Edelmetalle. Derzeit deuten sowohl die Fundamentaldaten als auch die Charttechnik bei dem silbrig weiß glänzenden Metall auf weitere Preiszuwächse hin.

BÖRSE am Sonntag

Auf der Überholspur

Seit Anfang 2013 haben sich die Preise von Edelmetallen unterschiedlich entwickelt: Gold und Silber sind günstiger geworden. Platin und Palladium haben sich hingegen verteuert. Aus Anlegersicht interessant ist, dass der Palladiumpreis stärker gestiegen ist als der Platinpreis. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird Palladium in den kommenden Monaten ein Outperformer unter den Edelmetallen bleiben. Denn die Palladiumnachfrage wird das entsprechende Angebot in diesem Jahr erheblich übertreffen. Rohstoffexperten der Royal Bank of Scotland erwarten ein Angebotsdefizit von rund 1 Mio. Unzen. Dies ist eine realistische Prognose, da vor allem Chinas boomende Autoindustrie sehr viel Palladium für die Herstellung von Katalysatoren benötigt. Zudem entfällt ein großer Teil der Nachfrage auf die amerikanische Autobranche, deren Geschäfte zurzeit gut laufen.

Auch langfristig stehen die Chancen für eine Fortsetzung der Palladiumpreis-Rally gut, da Analysten der US-Bank Morgan Stanley davon ausgehen, dass der Palladiumbedarf bis 2018 höher sein wird als das Angebot. Dieser Ausblick ist zwar gewagt, aber nicht aus der Luft gegriffen, weil der Wohlstand in China in den nächsten Jahren zunehmen wird. Deshalb werden sich künftig immer mehr Menschen im Reich der Mitte ein Auto leisten können. Eine wichtige Rolle bezüglich der weiteren Preisentwicklung spielen auch physisch hinterlegte Palladium-ETCs. Im Februar verbuchten diese ETCs Nettozuflüsse – dies zeigt, dass Finanzinvestoren vermehrt auf das silbrig weiß schimmernde Metall setzen.

Unter charttechnischen Aspekten ist bei Palladium alles im grünen Bereich, da sich der Preis in einem Aufwärtstrend bewegt. Wird die 790-US-Dollar-Marke geknackt, dürfte sich das Edelmetall rasch auf 820 US-Dollar verteuern. Mittelfristig sind sogar Preise von mehr als 850 US-Dollar zu erwarten. Wetten auf einen Rückgang des Platinpreises wären nur dann sinnvoll, wenn die charttechnische Unterstützung bei 755 US-Dollar nach unten durchbrochen wird.