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Palladium: Erneut unter Druck

Bereits in der Vorwoche sehr schwach verlor der Preis für Palladium auch in der vergangenen kräftig. Damit setzten sich die Korrektur seit dem Zwischenhoch Ende Februar und auch die übergeordnete Abwärtsbewegung seit dem Hoch vom Februar 2011 fort.

BÖRSE am Sonntag

Mit den jüngst kräftigen Verlusten rutschte der Preis für Palladium unter die kleine Unterstützung bei 623,50 US-Dollar (Zwischentief von April). Als Nächstes könnten die Haltezonen bei 592,50 und 570,50 US-Dollar sowie der langfristige flache Aufwärtstrend (Verbindung Zwischentiefs von Dezember 2008 und Juli 2009) getestet werden. In dem Bereich dieser Haltezonen besteht die Chance auf eine Gegenbewegung zumindest aber Stabilisierung. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass auch diese wenig Unterstützung bieten und ein Rutsch unter 530 US-Dollar wäre ein weiteres klar bearishes Signal. Generell sind Einschätzungen über die weitere Entwicklung derzeit jedoch mit großen Unsicherheiten verbunden, angesichts der zuletzt wieder merklich zugenommenen Nervosität an den Märkten.

Verantwortlich gemacht für die jüngste Talfahrt bei den Rohstoffen im Allgemeinen und den Edelmetallen im Speziellen wird unter anderem die hohe politische Unsicherheit in Europa nach den Wahlen in Frankreich und Griechenland. Der neue französische Präsident verlangt Nachverhandlungen beim Fiskalpakt und fordert wachstumsfördernde Maßnahmen. In Griechenland erschwert die nun stark zersplitterte und radikalisierte Parteienlandschaft die Regierungsbildung, was die Furcht schürt, dass Hellas vom eingeschlagenen Weg der Haushaltskonsolidierung abkommt. Darüber hinaus geraten die spanischen Banken zusehends unter Druck. Alles zusammen nährt Zweifel an der Bewältigung der Staatsschuldenkrise in Europa. Edelmetalle wie Palladium scheinen nun verstärkt verkauft zu werden, um liquide Mittel freizusetzen, um damit Löcher an anderer Stelle zu stopfen. Und nicht zuletzt belastet auch der festere US-Dollar die Rohstoffe. Darüber hinaus schürt die Schuldenkrise wohl auch erneut die Konjunktursorgen, was Palladium ebenfalls belastet.