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Aluminium: Test des Februartiefs?

Trotz der Hamsterkäufe Chinas, das im April soviel Aluminium importierte wie noch nie, ist der Preis an der LME zuletzt weiter gefallen und hat jüngst den kurzfristigen Aufwärtstrend seit März verletzt. Angesichts dieses Bruchs könnte nun noch einmal das Tief von Februar dieses Jahres angesteuert werden.

BÖRSE am Sonntag

Aus fundamentaler Sicht deckelt der nach wie vor vorherrschende Angebotsüberhang den Preis und könnte für weiter fallende Notierungen sorgen. Selbst die jüngst gemeldeten Daten zu den chinesischen Aluminiumimporten für April lockten die Bullen nicht aus der Reserve. Sie waren zum Vormonat um 322% und zum Vorjahreszeitraum sogar um 2000% auf 362.400 Tonnen nach oben geschnellt, was davon zeugt, dass das Reich der Mitte offenbar weiterhin seine Lager füllt, um für das riesige Konjunkturpaket gerüstet zu sein. Allerdings ist fraglich, ob die Nachfrage aus China in diesem Maße anhält. Zudem ist weltweit der Bedarf angesichts der Wirtschaftsflaute weiterhin rückläufig, da wichtige Kundengruppen wie der Fahrzeugbau weniger Aluminium benötigen. Trotz des historischen Nachfrageeinbruchs drosselten die Aluminiumhersteller ihre Produktion weniger stark, als es der Rückgang nötig erscheinen lässt, weshalb die Lagerbestände an Aluminium an der LME zuletzt mit mehr als 4,1 Mio. Tonnen einen neuen Rekord erreichten.

Weitere Impulse nötig

Die Erholung des Aluminiumpreises seit dem Tief im Februar ist aus fundamentaler Sicht somit nicht gerade einleuchtend. Stattdessen dürfte auch hier, wie bei vielen anderen Industriemetallen die Hoffnung auf eine weltweite konjunkturelle Erholung, was durch einige ermutigende Daten unterfüttert wurde, maßgeblich die Preise getrieben haben. Jetzt sind aber weitere Impulse nötig, um diese Zuversicht zu erhalten. Und auch die Lagerbestände sollten nicht weiter zulegen, sonst könnte aus der seit dem Zwischenhoch Anfang Mai auszumachenden Korrektur des Alu-Preises ein größerer Abwärtsimpuls werden, der ihn durchaus noch einmal zum Februartief führen könnte. Der nun verletzte kurzfristige Aufwärtstrend spricht bereits für kurzfristig weiter fallende Preise.