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Baumwolle: Widriges Wetter treibt

Die kräftige Korrektur seit dem Allzeithoch im März könnte tatsächlich nur eine Verschnaufpause innerhalb eines Aufwärtstrends gewesen sein. Mit den Zuwächsen in der vergangenen Woche scheint sich die in den vorangegangenen drei Wochen bereits auszumachende Erholung zu manifestieren. Angetrieben wurden die Kurse von Angebotssorgen angesichts schlechter Wetterbedingungen in wichtigen Anbaugebieten.

BÖRSE am Sonntag

Dazu gehören die USA, die immerhin weltweit zweitgrößter Produzent und größter Exporteur von Baumwolle sind. Hier hatte das US-Landwirtschaftsministerium berichtet, dass zum 29. Mai erst 73% der Felder bestellt sind. Damit liegt man unter dem Vorjahreswert von 77% und auch unter dem 5-Jahres-Durchschnitt von 76% zu diesem Zeitpunkt. In der größten US-Anbauregion, Texas, sind bislang 65% bestellt nach 69% im Vorjahr. Außerdem ist es hier zu trocken, was nicht gerade förderlich für das Wachstum ist und weshalb entsprechende Einbußen zu erwarten sind.

Neben den USA schauen die Investoren ferner auf China, dem weltweit größten Produzenten. Auch hier ist es in den wichtigsten Anbaugebieten des Landes in Zentralchina weiterhin einfach zu trocken. Den Angaben zufolge sind ungefähr 7 Mio. Hektar der Anbauflächen von Baumwolle in den Provinzen Hunan und Jiangxi von der schweren Dürre betroffen. Einige der Regionen haben in den vergangenen Monaten 30% bis 80% weniger Niederschlag verzeichnet als üblich. Dies weckt Befürchtungen, dass einige Farmer auf neue Anpflanzungen im Sommer verzichten.

Die widrigen Wetterbedingungen in den USA und China nähren somit die Sorge eines weltweit knappen Angebots. Sollten sich diese Befürchtungen weiter verstärken, dürften die Notierungen weiter anziehen. Aus charttechnischer Sicht könnte sich damit die Mitte Mai bei 142,06 US-Cent gestartete Gegenbewegung zu einem größeren Aufwärtsimpuls entwickeln. Je nachdem, wie stark die Sorgen sind, ist dabei durchaus auch ein erneuter Anstieg in Richtung des bisherigen Allzeithochs denkbar. Entsprechend könnten bei etwa 140 US-Cent abgesicherte spekulative Long-Positionen erwägenswert sein.