Kupfer: Neue Rekorde

Die kurze Verschnaufpause nach dem bisherigen Höchstwert vom 19. Januar wurde damit schnell wieder beendet. Für Rückenwind sorgten jüngst einerseits die Nachrichten aus Australien. Dort trieb der Wirbelsturm Yasi im Nordosten des Landes sein Unwesen. Im Vorfeld gab es etliche Evakuierungen. Davon betroffen waren beispielsweise auch Kupferminen und Produktionsanlagen des Bergbaukonzerns Xstrata, was dessen Erzeugung beeinträchtigen dürfte. Andererseits gab es jüngst auch starke US-Konjunkturdaten (ISM-Indizes Januar). Sie reihten sich in die positiven Fakten aus anderen Regionen wie China und Europa der vergangenen Wochen ein, was somit die Annahme einer anhaltend robusten Nachfrage verstärkte. Sämtliche Punkte zusammen gaben daher den Befürchtungen, dass der Bedarf im Jahr 2011 nicht durch das Angebot befriedigt werden kann, weitere Nahrung.

Defizit

In Januar hatte die International Copper Study Group für 2011 ein Defizit von 435.000 Tonnen raffinierten Kupfers prognostiziert. Sie geht dabei von einem Anstieg der Nachfrage um 4,5% auf 19,729 Mio. Tonnen aus. Gleichzeitig dürfte die Produktion nur um 1,1% auf 19,239 Mio. Tonnen zulegen. Angesichts der jüngsten Entwicklungen sind einige Marktbeobachter aber noch skeptischer und rechnen mit einer Lücke von bis zu 800.000 Tonnen. Ferner sind die Lagerbestände trotz der seit Dezember steigenden Tendenz nicht sonderlich üppig und lagen zuletzt bei etwa 394.000 Tonnen. Entsprechend sind wohl Argumente für weiter anziehende Kupferpreise in den nächsten Monaten vorhanden. Regionen von 12.000 US-Dollar und mehr wurden bereits in einigen Studien genannt. Kupfer könnte daher eine Spekulation wert sein.