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Orangensaft knickt ein

Die Annahme einer geringeren Ernte für das Wirtschaftsjahr 2009/10 hatte dazu geführt, dass die Preise für gefrorenes Orangensaftkonzentrat seit Anfang August kräftig nach oben schnellten. Sie erreichten in der Vorwoche sogar die höchsten Niveaus seit einem Jahr, knickten dann aber wieder ein.

BÖRSE am Sonntag

Am Freitag der Vorwoche hatte die Agrarökonomin Elizabeth Steger ihre Prognosen für die Ernte im Wirtschaftsjahr 2009/10 (Oktober bis September) in Florida, dem weltweit zweitgrößten Anbauer von Orangen hinter Brasilien, vorgelegt. Sie rechnet mit einer Produktion von 154 Mio. Kisten (je 40,8 kg) und damit mehr als vom Markt angenommen. Dieser hatte darauf spekuliert, dass wegen der sich ausbreitenden Bakterienkrankheit, die die Orangenbäume schwächt, die Ernte geringer ausfällt. Die Erwartungen von Steger haben Gewicht, liefern sie doch eine von nur zwei wichtigen Einschätzungen zur erwarteten Ernte, bevor das US-Landwirtschaftsministerium seine Vorhersagen am 9. Oktober veröffentlicht. Die zweite Prognose kam Anfang dieser Woche vom Safthersteller Louis Dreyfus. Er rechnet mit einer Ernte von 141 Mio. Kisten, nach 162,1 Mio. im Vorjahr. Er prognostiziert somit weniger als Steger, was die Preise an der IntercontinentalExchange (ICE) aber nicht stützte, und sich die Korrektur aus der Vorwoche fortsetzte.

Sturmsaison im Visier

Technisch betrachtet hat der November-Future die horizontalen Unterstützungen bei 107,70 und 103,65 US-Cent verletzt. Gleichzeitig rutschte er unter das 23,6%- sowie das 38,2%-Fibonacci- Retracement der Aufwärtsbewegung seit Ende Juni. Eventuell besteht nun im Bereich des 50%-Retracements bei 96,88 US-Cent die Chance auf eine Konsolidierung oder sogar Erholung. Dazu könnte eventuell die nun beginnende Hurrikansaison in den USA beitragen. Aktuell ist bereits ein erster Sturm über dem Atlantik auszumachen. Die Routen der Stürme werden immer genau beobachtet, wird Florida doch oft von diesen heimgesucht. So hatten die Stürme 2004 und 2005 große Baumbestände vernichtet, weshalb die davor durchschnittliche jährliche Produktion von 200 Millionen Kisten deutlich einbrach.