Silber startet durch

Der Kurs für das Edelmetall kletterte in der Spitze auf mehr als 38 US-Dollar und erreichte ein Niveau wie seit Februar 1980 nicht mehr. Sowohl Silber als auch Gold waren erneut als vermeintlich sichere, wertstabile Häfen gefragt. Vor allem die anhaltende Inflationsangst dürfte treibende Kraft gewesen sein. Geschürt wird diese Furcht von der wohl vielerorts anhaltenden lockeren Geldpolitik. Insbesondere in den USA ist die Besorgnis im Hinblick auf eine fortschreitende Geldentwertung groß. Schon seit geraumer Zeit zeigt die US-Währung angesichts riesiger Löcher im Staatshaushalt, was den ohnehin schon gigantischen Schuldenberg noch vergrößert, Schwäche. Dazu trägt auch die extrem expansive Geldpolitik der US-Notenbank bei. Diese könnte, wie andere westliche Zentralbanken auch, länger an der Politik des billigen Geldes festhalten als bislang gedacht und dies mit den Katastrophen in Japan, deren Auswirkungen auf die Weltwirtschaft nur schwer abzuschätzen sind, begründen.

Bezahlen mit Gold und Silber

Argumente, die die Furcht vor Inflation nähren, gibt es somit reichlich. Im US-Bundesstaat Utah ist sie sogar so groß, dass jüngst ein Gesetz das regionale Parlament passierte, das Gold und Silber als offizielles Zahlungsmittel zulässt. Die Kaufkraft der Münzen soll dabei nicht nach ihrem Nennwert, sondern nach ihrem tatsächlichen Materialwert berechnet werden. Begründet wurde der Schritt mit der Sorge vor weitreichenden Folgen einer Geldentwertung. 13 weitere US-Bundesstaaten planen ähnliche Gesetze. Offenbar schüren Geld- und Schuldenpolitik von US-Notenbank und US-Regierung bei vielen Amerikanern die Angst vor Hyperinflation. Neben Gold könnte daher das günstigere Silber, das zudem ein gefragtes Industriemetall ist, weiter hoch in der Gunst der Investoren stehen.