Gold günstig wie lange nicht – Wertvolles für den Gabentisch?
Der zweite Advent ist Geschichte. Spätestens jetzt dürfte der eine oder andere anfangen zu überlegen, welche Geschenke er 2015 unter den Christbaum legt. Warum im vorweihnachtlichen Überlegungsstress nicht einmal über Gold nachdenken? Das edle Metall ist derzeit relativ günstig zu haben.
Der zweite Advent ist Geschichte. Spätestens jetzt dürfte der eine oder andere anfangen zu überlegen, welche Geschenke er 2015 unter den Christbaum legt. Warum im vorweihnachtlichen Überlegungsstress nicht einmal über Gold nachdenken? Das edle Metall ist derzeit relativ günstig zu haben.
Einerlei ob Ring, Kette oder Armband – Schmuck aus dem edlen Metall hat immer Charme. Oder wie wäre es mit Anlagemünzen oder -Barren? Auf den ersten Blick kann man mit diesen goldigen Dingen nicht viel anfangen. Die Möglichkeiten als Zierde, Spielzeug oder Freizeitbeschäftigung sind eher rar. Ebenfalls in Grenzen hält sich der kulinarische Genuss. Dennoch haben auch Goldmünzen und -Barren ihren Reiz, selbst wenn man in einschlägigen Medien oft das Gegenteil liest.
Werte schenken
Physisches Gold könnte vor allem für diejenigen interessant sein, die ihren Kindern oder Enkeln nicht nur Unmengen des üblichen Schnickschnacks auf den Gabentisch legen möchten – wobei eine gesunde Portion Spiel und Spaß natürlich dazu gehört – oder die die Sparschweine der lieben Kleinen nicht mit bedrucktem Baumwoll-Papier füttern wollen, dessen Nährwert sprich Kaufkraft von den „Währungshütern“ der EZB bewusst stetig verringert wird. Im Gegensatz dazu ist das Edelmetall ein seit Jahrtausenden erprobtes Geld und zugleich ein auch heute noch gültiges Wertaufbewahrungsmittel.
Zudem können solche verschenkten Münzen und Barren, wenn sie nicht gleich wieder versilbert werden, den ökonomisch sinnvollen Wert des Sparens lehren. Ein Wert, der in der heutigen Zeit vollkommen aus der Mode gekommen ist, ja sogar verteufelt wird. Stattdessen geht es darum, zu konsumieren ohne zuvor Verzicht zu üben – dem Kredit sei Dank. Bewusst gefördert wird der Konsum auf Pump durch die geldpolitischen Experimente der Notenbanken, die immer mehr aus dem nichts geschaffenen Geldes in Umlauf bringen. Erst jüngst hat die EZB ihre Geldschleusen noch weiter geöffnet und damit die nächste Runde bei der Abwertung des Außenwerts des Euro eingeläutet.
Unterstützung verletzt
Die verbalen Interventionen hatten den Euro in den vergangenen Wochen erneut geschwächt. Dadurch vollzog der Goldpreis in Euro nicht den vollen Rückgang des Goldpreises in US-Dollar nach, der sogar ein neues Mehrjahrestief markierte, dennoch kostete eine Feinunze jüngst weniger als 1.000 Euro. Das Edelmetall in Euro notiert damit zwar weiterhin relativ deutlich über dem Mehrjahrestief von Januar 2014 bei 857 Euro, es ist im Vergleich zum Jahreshoch 2015 jedoch relativ günstig zu haben. Kritiker von Gold mögen nun anmerken, dass der Preis weiter sinken könnte.
Diese Sorge scheint durchaus berechtigt, gerade wenn man sich den Chartverlauf des Goldpreises in US-Dollar anschaut. Der Rückgang in den vergangenen Wochen führte den Kurs bis zu dem im Juli markierten Mehrjahrestiefs bei 1.073 US-Dollar und diese potenzielle Unterstützung wurde sogar unterschritten. Ein nachhaltiger Bruch könnte aus charttechnischer Sicht für weiter fallende Notierungen sprechen. Zumal auch die übergeordneten Trends eindeutig sind und klar nach unten zeigen.
Starke Nachfrage in Q3
Wenn man Gold als werterhaltende Anlage und damit als besseres Geld betrachtet, sollte einem die Preisentwicklung jedoch relativ egal sein, vor allem die in US-Dollar. Zum einen zeugt die massive Abwertung des Euro seit Anfang 2014 davon, welchen stützenden Einfluss eine Abwertung der eigenen Währung auf den Goldpreis in eben jener Währung hat. Zum anderen ist die aktuelle Entwicklung des Goldkurses in US-Dollar maßgeblich von der Entwicklung am Goldterminmarkt geprägt, wodurch bewusste und unbewusste Manipulationen vorstellbar sind. Die weltweite physische Goldnachfrage hat unterdessen im dritten Quartal wieder kräftig angezogen, nachdem es im Quartal zuvor eine Delle gab. Laut dem World Gold Council lag sie im Zeitraum Juli bis September bei fast 1.121 Tonnen.
Das waren 23,9 Prozent mehr als im Vorquartal und 7,6 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Außerdem war der Bedarf der größte seit dem Allzeithoch Mitte 2013. Vor allem die beiden größten Nachfragekategorien Schmuck und Münzen/Barren legten im dritten Quartal kräftig zu. Darüber hinaus kauften die Notenbanken fleißig Gold. Eine geringe Nachfrage sieht wahrlich anders aus. Ob die starke Nachfrage anhalten wird? Das weiß niemand. Eines scheint jedoch sicher: Die Geldexperimente der EZB und anderer Notenbanken könnten längerfristig weiterhin am Vertrauen in das Papiergeld nagen. 2015 Goldmünzen unter den Christbaum zu legen mag daher für die Beschenkten komisch wirken, auf Sicht von einigen Jahren könnten sie sich aber mit einem goldigen Lächeln daran zurück erinnern.
Derivate auf Gold (Basiswert: Spotpreis in US-Dollar)
Typ | WKN | Basispreis/Knock-out | Laufzeit | Hebel |
Indexzertifikat | GS0HH0 | - | open end | - |
Hebel-Zert. (long) | CW295J | 795,11/811,00 US-Dollar | open end | 3,98 |
Hebel-Zert. (short) | VZ3X98 | 1.327,43/1.308,02 US-Dollar | open end | 3,95 |