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Kupfer, Hanf und Öl – Rohstoffe der Zukunft und ihr Potenzial

Rund um das Thema Rohstoffe – Gold bildet eine Ausnahme – entscheiden sich immer mehr Menschen für eine Spekulation an der Börse. Im Fokus steht nicht nur das kontrovers diskutierte Öl, sondern auch das sogenannte Halbedelmetall Kupfer und der nachwachsende Rohstoff Hanf. Wie groß ist ihr Potenzial und worauf sollten Anleger achten müssen

BÖRSE am Sonntag

Rund um das Thema Rohstoffe – Gold bildet eine Ausnahme – entscheiden sich immer mehr Menschen für eine Spekulation an der Börse. Im Fokus steht nicht nur das kontrovers diskutierte Öl, sondern auch das sogenannte Halbedelmetall Kupfer und der nachwachsende Rohstoff Hanf. Wie groß ist ihr Potenzial und worauf sollten Anleger achten müssen 

Öl – Geht wirklich eine Ära zu Ende?

Spricht man mit selbsternannten Experten oder einfach nur mit uninformierten Spekulanten über Öl, heißt es immer wieder, dass Öl-Zeitalter sei schon vorbei und alleine, weil die Ressourcen immer knapper würden und die Zukunft der Ölkonzerne daher ungewiss sei, solle man nicht mehr in Öl investieren. Doch was ist da eigentlich dran?

Wirft man einen Blick auf die Fakten und Zahlen, kommt man zu der Antwort: Nicht viel. Denn vermutlich reichen die weltweiten Erdölvorkommen noch länger, als wir sie brauchen. Da die moderne Heiztechnik immer effektiver und Öl sparsamer verwendet wird, werden die Reserven effizienter genutzt, denn je. Daten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) zeigen, dass die sicheren Erdölreserven weltweit bei gut 241 Milliarden Tonnen liegen und damit so hoch sind, wie nie zuvor. Bei dem heutigen Welterdölverbrauch würden die gesicherten Reserven noch mehr als fünfzig Jahre ausreichen. Hinzu kommt, dass der zunehmende Einsatz von erneuerbaren Energien, wie etwa Solarthermie oder Biobrennstoffen den Bedarf an fossiler Energie reduziert. Außerdem wird der Ölpreis maßgeblich von all jenen diktiert, die an den Börsen und auf dem Markt aktiv sind. Die großen Mineralölgesellschaften bestimmen den Preis, entgegen der allgemeinen Meinung, schon länger nicht mehr. Deshalb gilt: Je mehr Anleger aktiv werden, desto höher steigt eben auch der Preis.

Tatsächlich steht es auch an der Börse ziemlich gut um das Öl. Eventuell könnte es in den nächsten Jahren sogar zu einer Goldilocks-Phase kommen, also zum perfekten Wachstum der Branche. Denn zwar fuhren die europäischen Ölmultikonzerne zur Mitte des vergangenen Jahres rund 2,1 Milliarden Euro weniger ein, als erwartet, der Branchen-Cashflow lag aber dennoch knapp dreimal höher als der Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Analysen zeigen folglich auch, dass Öl-Aktien in Zukunft weiterhin stark zulegen werden. 2021 könnte dann ein Zyklushoch mit rund 206 Milliarden Dollar erreicht werden.
Aus deutscher Anlegersicht scheinen besonders exotisch integrierte Ölkonzerne attraktiv. Dazu gehören etwa die chinesischen Konzerne PetroChina und CNOOC, die Wiener OMV oder auch die die Canadian Natural Resources.

Kupfer im Fokus von Investoren

Einer der Stars an der Rohstoff-Skyline ist unbestreitbar das Kupfer. Der Kupferpreis hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren mehr als verdoppelt und die Nachfrage aus der Industrie sollte weiterhin hoch sein und den Preis somit weiter antreiben.Kupfer in physischer Form zu kaufen macht nur mäßig Sinn. Denn der Preis für Kupfer ist etwa im Vergleich zu Gold extrem gering. Unter 5kg-Barren lohnt sich ein Kauf daher im Grunde nicht. Die größte verfügbare Einheit ist, um ein hohes Aufgeld im Vergleich zum Materialwert zu vermeiden, unvermeidbar. Dann muss das Ganze aber auch noch gelagert werden und schnell wird klar, dass etwa Investmentprodukte die bessere Wahl sind.

- Mit ETFs können Privatanleger auf zukünftige Preissteigerungen oder einen Preisverfall spekulieren, ohne Kupfer physisch zu besitzen. Der Vorteil eines Kupfer-ETCs liegt vor allem in der günstigeren Handelspanne und der leichteren Handhabung.

- Wer spekulativer in Kupfer machen möchte, kann auch ein Faktor-Zertifikat oder ein Future Open End Partizipations Zertifikat erwerben, welches den Kupferpreis abbildet. Derartige derivative Investmentprodukte orientieren sich an den Kupfer-Terminmärkten der London Metal Exchange (LME) oder der New York Commodities Exchange (COMEX). Diese Derivate beziehen sich ausschließlich auf Future-Märkte, weshalb hier natürlich auf Rollverluste zu achten ist.

- Wer sich nicht mit physischem Kupfer und auch nicht mit der Terminbörse beschäftigen möchte, legt sich am besten Aktien eines Kupferproduzenten ins Depot und profitiert damit bestenfalls von schnell steigenden Preisen. Große Rohstoffkonzerne sind zur Minimierung von Verlusten vorzuziehen. Zwar fokussieren diese sich lediglich auf die Kupferexploration, dafür ist das Gesamtrisiko aber auch am geringsten. Zu den größten Konzernen gehören: Antofagasta aus Chile, Vale aus Brasilien, Southern Copper aus den USA, Norilsk Nickel aus Russland, die BHP Group aus Australien, First Quantum aus Kanada, Rio Tinto aus Großbritannien, KGHM aus Polen, oder Glencore aus der Schweiz.

Insgesamt sprechen mehrere Gründe dafür, sich mit der Investition in Kupfer zumindest näher zu beschäftigen. Die wachsende Nachfrage ist nur der erstbeste dieser Gründe. Weiterhin ist der Markt noch relativ klein. Im Vergleich zu Gold und Silber wird mit Kupfer noch weniger gehandelt, weshalb der Einfluss bestimmter Großinvestoren auch recht hoch ist. Nimmt die Nachfrage zu, wird also der Preis auch stark ansteigen. Im Gegensatz zu einigen anderen Metallen wie etwa Kobalt oder Lithium gibt es Kupferlagerstätten außerdem auf allen Kontinenten. Die Gefahr von Produktionsengpässen aufgrund etwa von politischen Ereignissen in einem Land ist daher geringer als bei den Rohstoffen, die zu einem wesentlichen Teil nur in einer Region abgebaut werden.

Hanf und die Cannabis-Aktien

Der Trend um die kleine grüne und vor allem vielseitig einsetzbare Hanfpflanze hat gerade erst begonnen. Die Legalisierungsbestreben hinsichtlich Cannabis sind in vielen amerikanischen Bundesstaaten sowie in einigen anderen Ländern weltweit voll im Gange. Selbst in Kanada wurden Cannabisprodukte erst Mitte Oktober 2018 vollkommen legalisiert. Die Nachfrage nach genau jenen Produkten und hier vor allem nach Marijuana (man denke vor allem auch an die Möglichkeiten für den Medizinmarkt) sowie CBD-Produkten in jeglicher Form, dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit in Zukunft in extreme Höhen schießen, wenn die Legalisierung weiter voranschreitet.

Wer auf einigermaßen solide Investments setzt, orientiert sich an den populärsten und bekanntesten Cannabis-Firmen. Der expandierende Hersteller Canopy Growth aus Kanada ist hier wohl an erster Stelle zu nennen. Den hohen Marktwertverdankt Canopy Growth unter anderem auch der Investition durch den Getränkehersteller Constellation Brands von rund 4 Milliarden Dollar in das Unternehmen.
Mit Blick auf die Zahlen des vergangenen Jahres 2018 tun sich außerdem einige andere Firmen hervor, bei denen sich eine Aktienbeteiligung zukünftig lohnen könnte. Ebenfalls aus Kanada stammend positioniert sich etwa Tilray sehr gut: Die Gesellschaft erforscht und produziert medizinisches Cannabis. Der Börsenwert von Tilray liegt bei rund 7,33 Milliarden Euro und die Nettoliquidität sollte bei rund 33 Millionen Kanada-Dollar liegen. Bereits in 13 Ländern ist Tilray mit seinen Tochtergesellschaften tätig – darunter unter anderem auch in Deutschland. Tilray zählt sich selbst zu den führenden Unternehmen im Bereich der Erforschung und Herstellung von medizinischem Cannabis. Durch Kooperationen mit renommierten Kliniken und Forschern treibt das Unternehmen die klinische Erforschung cannabisbasierter Arzneimittel voran.

Was bei börsennotierten Cannabis-Aktien bei der richtigen Marktkonstellation möglich ist, konnte Tilray bereits auf beeindruckende Weise zeigen. Obwohl der Titel erst seit Juli 2018 an der Börse ist, konnte der Aktienkurs schon im September selbigen Jahres in der Spitze auf 214,06 Dollar nach oben klettern und den Ausgabepreis von 17,00 Dollar somit in wenigen Wochen vervielfachen.
Wer an die Zukunft der Cannabisprodukte vor allem für den medizinischen Sektor, aber auch für die Freizeitmärkte glaubt und eine weltweite Legalisierung kommen sieht, sollte sich Aktien von Canopy Growth und Tilray, aber auch der Konkurrenz und hier vor allem die Aktien der Unternehmen Aurora Aphria und die der Cronos Group einmal genauer anschauen.