Schwankungen in Rohstoffpreisen – Wie können Anleger partizipieren?
In der aktuellen Zeit, in der es aufgrund von klimatischen Extremwetterereignissen und geopolitischen Spannungen zu einem weltweiten Anstieg der Rohstoffpreise kommt, spüren Verbraucher dies häufig durch gestiegene Strom-, Gas- oder Lebensmittelpreise. Vieles wird teurer - ein weltweites Phänomen darstellt. Genau diese Entwicklung wird auch von dem Bloomberg Commodity Index widergespiegelt. Wie genau setzt sich dieser Index zusammen und welche Möglichkeiten bieten sich Anlegern?
In der aktuellen Zeit, in der es aufgrund von klimatischen Extremwetterereignissen und geopolitischen Spannungen zu einem weltweiten Anstieg der Rohstoffpreise kommt, spüren Verbraucher dies häufig durch gestiegene Strom-, Gas- oder Lebensmittelpreise. Vieles wird teurer, was nicht nur uns in Deutschland zu schaffen macht, sondern ein weltweites Phänomen darstellt. Genau diese Entwicklung wird auch von dem Bloomberg Commodity Index widergespiegelt. Wie genau setzt sich dieser Index zusammen und welche Möglichkeiten bieten sich Anlegern?
Eine Analyse von Vontobel
Bei dem Bloomberg Commodity Index (kurz BCOM) handelt es sich um einen von dem Finanzinformationsdienst Bloomberg aufgelegten Index, der die preisliche Entwicklung von 24 Rohstoffen abbildet, die für unsere globalisierte Welt elementar wichtig sind. Der Index kann grob in sechs Kategorien unterteilt werden: Industriemetalle, Edelmetalle, Energie, Getreide, weitere Agrarrohstoffe und Lebendvieh. Aufgrund der breiten Abdeckung der Rohstoffe wird der Index vielfach auch als Indikator für die Inflationsentwicklung und die Beschaffungskosten in der Industrie herangezogen. Um die breite Abdeckung aller Rohstoffklassen dauerhaft zu gewährleisten wird der Index jährlich neu gewichtet, sodass keiner der oben genannten Rohstoffsektoren eine Gewichtung von 33 Prozent übersteigt . Des Weiteren wird fortlaufend die Gewichtung der Einzelpositionen überprüft, da sich diese in einer Bandbreite von zwei bis fünfzehn Prozent bewegen soll. Durch seine Diversifikation wird der BCOM-Index weniger stark von mikroökonomischen Ereignissen beeinflusst und ist daher im geringeren Maße den Schwankungen bzw. der Volatilität von einzelnen Rohstoffpreisen ausgesetzt.
Die größte Position macht aktuell Gold mit einer Gewichtung von rund 15,83 Prozent aus. Gerade als krisenfestes Edelmetall ist Gold schon lange bei Anlegern aber auch in weiten Teilen der Bevölkerung sehr beliebt. Jedoch ist Gold nicht nur ein reiner Wertspeicher, sondern wird auch in vielen Industrien verwendet. So hat fast jeder von uns rund 30 mg Gold tagtäglich in der Hand, denn ein Smartphone enthält aufgrund seiner Prozessoren rund 30 mg Gold und 300 mg Silber. Letzteres ist ebenfalls im BCOM-Index enthalten und reiht sich mit einer Gewichtung von 4,88 Prozent auf Platz sieben der Komponenten ein. Auf den Plätzen zwei und drei findet sich Rohöl der Sorten WTI mit 8,59 Prozent und Brent mit 7,92 Prozent wieder, die trotz der Wende hin zu regenerativen Energien immer noch die primären Energieträger der Weltwirtschaft sind. Platz vier belegt Gas, das insbesondere aufgrund der geopolitischen Lage im letzten Jahr starken Schwankungen unterlag. Danach reihen sich mit 5,47 Prozent Sojabohnen ein, die sich nicht nur bei Veganern großer Beliebtheit erfreuen, sondern auch für die Futtermittelindustrie unerlässlich sind. So werden knapp 77 Prozent des weltweit angebauten Sojas für Tierfutter verwendet. Der Hauptabnehmer dieses Erzeugnisses ist die Fleischindustrie. Mit Rinderhälften ist ebenfalls ein Endprodukt dieses Industriezweiges im Bloomberg Commodity Index vertreten. Unter den Top-10 Indexbestandteilen findet sich außerdem Kupfer und Aluminium wieder. Während ersteres in allerlei Industriezweigen von großer Bedeutung ist, spielt letzteres aufgrund seiner geringen Dichte in der Luft- und Raumfahrt eine wichtige Rolle (Gewichtungen und Rangfolge am 30.08.2023). Wie die untenstehende Abbildung erkennen lässt, sind in aggregierter Betrachtung Energieträger wie Öl und Gas mit über 30 Prozent am stärksten vertreten. Danach folgen mit jeweils rund 20 Prozent Edelmetalle und Getreide-Erzeugnisse.
Rohstoffe als Renditebringer?
Die im Index enthaltenen Rohstoffe zählen zu den essenziellen Gütern für Bevölkerung und Industrie. Ohne diese Rohstoffe würde ein Großteil der Weltwirtschaft stillstehen, da es bis dato kaum geeignete Ersatzstoffe auf dem Markt gibt. Mithilfe von Hebelprodukten wie Mini Futures und Turbo Open-End Optionsscheinen auf den Bloomberg Commodity Index können Anleger an Kursentwicklungen der im Index enthaltenen Rohstoffe gesamtheitlich partizipieren. Anleger sollten dabei jedoch berücksichtigen, dass Rohstoffpreise erfahrungsgemäß großen Schwankungen unterliegen können. So wurden die Märkte beispielsweise im Pandemiejahr 2020 kurzfristig sogar mit einem negativen Ölpreis im Terminmarkt (Futures-Handel) konfrontiert.