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Silber: kurze Erholung oder Trendwechsel?

Der Ausverkauf im Silber bis auf gut 18 US-Dollar war für viele Freunde des Edelmetalls eine herbe Enttäuschung, vor allem da der kleine Bruder des Goldes noch im April 2011 in stratosphärischen Höhen bei knapp 50 US-Dollar notierte.

BÖRSE am Sonntag

Seit Jahresanfang hat Silber etwas mehr als 10 US-Dollar bzw. 34 Prozent verloren. Laut Bloomberg hatten Analysten zur Jahreswende einen deutlichen Preisanstieg für Silber im laufenden Jahr eingeplant, ein klassischer Fall eines Kontraindikators. Einer der Gründe für den Preisverfall: Anleger investierten verstärkt in die Aktienmärkte und ließen den Glanz des Silbers blass aussehen. Darüber hinaus gab es massive Verkäufe von Silber über den Terminmarkt.
Um die physische Nachfrage auf Anlegerseite ist es gar nicht schlecht bestellt. Von deutschen Investoren, die physisches Silber bevorzugen, wird in diesem Jahr eine verstärkte Nachfrage nach Silbermünzen erwartet. Der Grund liegt in der Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Silbermünzen in Deutschland 2014 von sieben auf 19 Prozent. Allerdings ist der Trend zu Silbermünzen jenseits der Steuerthematik auch in den USA zu bemerken. Hier spielt die amerikanische Schuldenkrise und ein Vertrauensverlust in den US-Dollar eine Rolle.
Häufig bewegt sich der Silberkurs in die gleiche Richtung wie der Goldkurs nur mit einem höheren Hebel. Die Edelmetall-Märkte hängen zurzeit stark an den Lippen von Fed-Chef Bernanke. Gibt es leiseste Andeutungen einer strafferen Geldpolitik, geben die Edelmetalle nach. Werden Signale ausgesendet, dass die Märkte weiterhin mit Geld überschüttet werde, ziehen sie an. Für Silber gibt es dann gleich zwei Gründe zum Kauf. Einerseits dient es als Inflationsschutz und andererseits als Metall, das auch in der Industrie Verwendung findet und somit von einem konjunkturellen Aufschwung profitiert.
Der Preisverfall auf Niveaus um 18 US-Dollar, von der schon im Herbst 2010 eine große Aufwärtsbewegung gestartet ist, könnte eine Trendwende einläuten. Investoren achten daher darauf, dass die Tiefs von Ende Juni nicht mehr überschritten werden. Eine Range zwischen diesem Tief und dem Widerstand um 26 US-Dollar könnte in den nächsten Monaten den Silberkurs bestimmen.