Silber: Schon wieder dieser Ben!

Wieder einmal sorgte der US-Notenbankchef dafür, dass die Preise für Gold und Silber deutlicher nachgaben. Bernanke bekräftigte am Dienstag nach der FOMC-Sitzung seine zuletzt kundgetane Haltung. Er nannte zwar nach wie vor die Risiken für die US-Konjunktur, zeigte sich bezüglich deren Entwicklung aber noch etwas optimistischer als zuletzt. Damit nimmt die Erwartung der Marktteilnehmer hinsichtlich weiterer Geldlockerungsmaßnahmen erst einmal weiter ab. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Fed mitteilte, zunächst kein neues Ankaufprogramm auflegen zu wollen.

Begründet wurde die verbesserte Einschätzung der konjunkturellen Lage vor allem mit der Erholung am US-Arbeitsmarkt. Angesichts der fragwürdigen Berechnung der offiziellen Arbeitsmarktdaten, da geschönt durch statistische Kniffe, muss man sich allerdings fragen, ob die Fed derzeit womöglich bewusst ein rosigeres Bild zeichnet, als es die Realität hergibt, um damit die Märkte zu beruhigen. Die daher auch sinkenden Edelmetallpreise verstärken die Wirkung. Schließlich signalisieren Preisspitzen bei Gold und Silber doch Stress und Unsicherheit. Die Frage ist nun, inwieweit die Marktteilnehmer der von der Notenbank skizzierten Aufhellung der Konjunkturaussichten Glauben schenken. Dauert der Blick durch die rosarote Brille länger, könnte dies zu einer anhaltenden Umschichtung aus den Edelmetallen in Richtung Aktien führen und damit den Silberpreis weiter belasten. Eine potenzielle Anlaufstelle für eine größere Korrektur wäre dabei der Bereich um 26 US-Dollar.

Früher oder später, wahrscheinlich eher früher, dürfte die Fed aber um weitere geldpolitische Maßnahmen nicht herumkommen. Es geht gar nicht anders. Entsprechend gilt es, sich auf die Lauer zu legen und diesbezügliche Hinweise abzuwarten. Es scheint nur eine Frage der Zeit sein, bis die Silber-Bullen wieder das Ruder übernehmen.