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Silber: Sicherer Hafen vs. Konjunktursorgen

Silber war jüngst einmal mehr begehrt, sodass sich der Aufwärtstrend seit Anfang Juli zunächst fortsetzte. Dabei wurde erneut versucht, eine charttechnische Hürde zu knacken, was aber nicht gelang.

BÖRSE am Sonntag

Bereits in der Vorwoche hatte Silber am 50%-Retracement des heftigen Einbruchs von Mai bei 41,06 US-Dollar gekratzt, konnte sich aber nicht darüber halten. In der vergangenen Woche wurde ein neuer Ausbruchsversuch unternommen, schlug allerdings fehl. Ein nachhaltiger Sprung darüber hätte wohl die Korrektur von Mai faktisch beendet.

Verantwortlich für die anfängliche Stärke war wohl einmal mehr die Flucht in sichere Häfen, was jüngst auch Gold beflügelte. Silber als relativ preiswerte Alternative zog mit. Ebenso wie Gold schien es vor dem Hintergrund der anhaltenden, längst nicht gelösten Schuldenkrisen in Europa und den USA gefragt. Die Furcht vor einem weiteren Wertverfall von Währungen wie US-Dollar und Euro angesichts der vielerorts überschuldeten Staatshaushalte waren entsprechende Kaufargumente.

Im Gegensatz zum Gold kam Silber dann aber zurück und es sieht nach einer Bullenfalle aus, was kurzfristig für sinkende Preise sprechen könnte. Schließlich gibt es ja neben dem kurstreibenden Argument der anhaltenden Flucht in sichere Häfen wegen der Schuldenkrisen auch noch die jüngst verstärkte Furcht vor einer erneuten konjunkturellen Flaute der Weltwirtschaft. Für Silber, das im Gegensatz zum Gold maßgeblich in der Industrie eingesetzt wird, ein negativer Faktor. Zunächst hatte aber wohl noch die Erkenntnis überwogen, dass mit dem jüngsten Schuldendeal noch keine nachhaltige Lösung des Problems gefunden wurde. Dies trieb den Silberpreis zunächst weiter an, womöglich dann auch verstärkt getrieben durch das Glattstellen von Short-Positionen, die zuvor in der Hoffnung auf eine Entspannung in Sachen US-Schuldenkrise eingegangen wurden. Nach dem daraus resultierenden ersten Aufwärtsimpuls scheinen sich dann aber doch die Konjunktursorgen durchgesetzt zu haben und belasteten den Kurs. Spannend wird nun, was künftig mehr Gewicht hat: die Flucht in sichere Häfen oder die Konjunktursorgen.