Silber weiter im Rallye-Modus
Der Silberpreis scheint nicht zu bremsen. Auch in der vergangenen Woche legte er weiter zu, kletterte in der Spitze beinahe auf 35 US-Dollar. Ein Niveau, das zuletzt im Februar 1980 erreicht wurde. Die anhaltenden Unruhen in Nordafrika und im Nahen Osten, aber wohl vor allem die Inflationssorgen treiben die Rallye weiter an.
Seit dem Zwischentief Ende Januar 2011 verteuerte sich Silber damit um rund ein Drittel. Die Korrektur zu Jahresbeginn wurde somit mehr als ausgebügelt und im bisherigen Jahresverlauf 2011 legte das Edelmetall um mehr als 13% an Wert zu. Es schnitt damit deutlich besser ab als Gold. Zwar war auch dieses in den vergangenen Wochen gefragt und erreichte jüngst neue Rekorde, seit Jahresbeginn summiert sich das Plus aber nur auf rund 2%.
Inflationssorgen
Für Rückenwind bei beiden Edelmetallen sorgten zuletzt die anhaltenden Inflationsgefahren. Vor allem in den Schwellenländern ist die Teuerung ein zunehmendes Problem, weshalb dort stabile Werte wie eben Gold und Silber hoch im Kurs stehen. Für Rückenwind könnten jüngst außerdem die Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke gesorgt haben, der die Inflationsgefahren weiterhin herunterspielte. Gleichzeitig zeigte er sich optimistisch hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung in den USA, was auch durch einige starke Konjunkturdaten unterfüttert wurde. Dennoch bleibt die Fed ihrem Kurs des „billigen Geldes“ treu. Entsprechend verwundern die zunehmenden Inflationssorgen nicht, weshalb Kapital in Gold und Silber fließt. Letzterem scheinen die Investoren in den vergangenen Wochen und Monaten dabei besonders gewogen. Womöglich liegt dies einerseits daran, dass Silber wesentlich stärker als Gold auch in der Industrie benutzt wird, sodass nicht nur die Inflationssorgen, sondern auch der konjunkturelle Aufschwung treibend wirken. Andererseits ist Silber deutlich günstiger als Gold, auch wenn sich der Abschlag weiter verringert hat, wie am Gold-Silber-Ratio zu erkennen, dass zuletzt auf den niedrigsten Wert seit 1998 gefallen ist. Es könnte sich bei anhaltenden Inflationssorgen und weiter gefragten Edelmetallen weiter verringern.