Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Rohstoffe >

Sojabohnen: Blüte hinkt hinterher

Die im Juni gestartete Korrektur scheint beendet. In den vergangenen zwei Wochen zeigte der Preis für US-Soja eine Erholung. Ist damit eine Rally wie im Sommer 2012 gestartet?

BÖRSE am Sonntag

Im vergangenen Jahr hatte die Dürre in den USA zu einer Missernte von Mais geführt. Auch Soja blieb nicht verschont, wenngleich hier die negativen Auswirkungen weitaus weniger stark waren. Der Preis kletterte dennoch in noch nie erreichte Höhen, schließlich lässt sich Soja als Substitut z. B. bei Viehfutter einsetzen. Die Nachwirkungen sind noch immer zu spüren und aktuell ist das Angebot in den USA relativ gering, was bei den nächstfälligen Futures für August und September, mit denen Soja aus der 2012er-Ernte gehandelt wird, preistreibend wirkt. Denn Nachschub wird erst im Herbst mit der neuen Ernte erwartet. Für diese hatte das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) in der Vorwoche ihre Prognose von 92,26 auf 93,08 Mio. Tonnen erhöht. Dies wären 13,4 Prozent mehr als im Vorjahr und würde gleichzeitig die bisherige Rekordernte von 91,42 Mio. Tonnen aus dem Jahr 2009 toppen. Und auch weltweit wird laut USDA mit 285,89 Mio. Tonnen ein neuer Spitzenwert erwartet. Zwar gehen die Prognosen von einer kräftig steigenden Nachfrage auf 270,53 Mio. Tonnen aus, die Versorgungslage scheint jedoch komfortabel. Warum klettert dennoch auch der November-Kontrakt, mit dem bereits die diesjährige US-Ernte gehandelt wird?

Hier hat man wohl die aktuellen Wachstumsbedingungen im Blick. In vielen Anbaugebieten der USA ist es derzeit heiß und trocken, was die erst spät gesäten Soja-Pflanzen stresst. Dabei wäre jetzt die Zeit in denen die Sojapflanzen blühen und ihre Samen ansetzen. Je mehr Blüten, umso mehr Schoten und damit Samen werden gebildet. Allerdings standen in der Woche zum 14. Juli erst 26 Prozent der Bestände in Blüte, was deutlich unter dem Fünfjahresdurchschnitt von 40 Prozent liegt. Damit steigt das Risiko, dass die Erträge je Hektar und damit die Ernte insgesamt weniger üppig ausfällt. Dies wirkt preistreibend. Die steigende Tendenz könnte sich verstetigen, sollte sich das ungünstige Wetter fortsetzen.

Das Magazin

BÖRSE am Sonntag

Zur Online Ausgabe Newsletter abonnieren
Das Magazin

AnlagePunk

Zur Online Ausgabe Newsletter abonnieren