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Sojabohnen: Wohin geht die Reise?

Der Preis für Sojabohnen setzte jüngst seine Aufwärtstendenz fort. Das Zwischenhoch von Ende August 2011 rückt damit immer näher. Ein Test scheint ausgemachte Sache. Aber was dann? Gelingt ein Ausbruch darüber?

BÖRSE am Sonntag

Seit dem Zwischentief im Dezember 2011 steigt der Sojapreis. Der aktuell aktivste Future-Kontrakt (Mai) hat seither um rund 28% zugelegt. Im Rahmen dieser Aufwärtsbewegung noch einen temporären Rücksetzer im Januar vollzogen, folgten anschließend kaum nennenswerte Pausen. Die Rally hat inzwischen die Ende August 2011 gestartete und bis Dezember laufende Korrektur beinahe wieder komplett wettgemacht. Aus charttechnischer Sicht kurzfristig Luft besteht nun bis zum Zwischenhoch von August 2011 bei 1.468,50 US-Cent. Sollte ein Ausbruch darüber gelingen, könnte dies dann dafür sprechen, dass sich die Rally noch ein gutes Stück fortsetzt, wobei zunächst die Region von 1.600 bis 1.700 US-Cent eine erste Anlaufstelle darstellen könnte. Allerdings ist der Preis reichlich überkauft, sodass derzeit zumindest temporäre Rücksetzer denkbar sind.

Für Rückenwind in den vergangenen Wochen sorgte zum einen die robuste Nachfrage, vor allem aus China. Der weltweit größte Verbraucher stockt seine Bestände auf. Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) geht zudem davon aus, das der Bedarf in China im Wirtschaftsjahr 2011/12 um 6,3% zum Vorjahr zulegt. Weltweit wird mit einem Plus um 1,4% auf 254,9 Mio. Tonnen gerechnet. Gleichzeitig dürfte die globale Produktion geringer ausfallen als die Nachfrage. Bislang wird ein Rückgang des Ausstoßes um 7,3% auf 245,1 Mio. Tonnen erwartet. Einerseits wegen der wetterbedingt schlechteren Ernte in Südamerika. Zudem könnten 2012 die Bauern in den USA weniger Soja anbauen, gemutmaßt wird mit dem niedrigsten Niveau der vergangenen fünf Jahre. Entsprechend drohen Engpässe, sollte ungünstiges Wetter die Ernte des weltweit größten Sojaproduzenten USA schmälern. Spannend wird nun, ob die in der nächsten Woche anstehenden neuesten USDA-Prognosen die Erwartung einer Lücke zwischen Produktion und Nachfrage dämpfen, unterfüttern oder gar noch verstärken.