Steht Silber vor der nächsten Abwärtswelle?
Die meisten Rohstoffe gaben in der vergangenen Woche nach. Vor allem der stärkere US-Dollar belastete. So auch Silber. Hier stellt sich nun die Frage, ob jetzt eine weitere Abwärtswelle droht.
Der US-Dollar hat jüngst zu vielen anderen Währungen deutlich an Wert zugelegt. Zum einen schwächte die wieder verstärkte Unsicherheit bezüglich der europäischen Schuldenkrise den Euro. Daneben intervenierte die japanische Notenbank erneut sehr stark am Devisenmarkt, um die Yen-Aufwertung zu stoppen. Eine stärkere US-Währung wirkt wiederum tendenziell belastend auf die Rohstoffpreise, da diese in der Regel in US-Dollar gehandelt werden. Dem konnte sich jüngst auch der Silberpreis nicht entziehen. Zudem könnten die Konjunktursorgen wieder etwas zugenommen haben, was bei dem vor allem in der Industrie eingesetzten Edelmetall ebenfalls drückte.
Mit dem jüngsten Rückgang stellt sich nun aus charttechnischer Sicht eine spannende Konstellation dar. Seit dem Allzeithoch Ende April ist Silber im Korrekturmodus und bildete dabei einen weiten Abwärtstrendkanal heraus. Im Rahmen dieser Bewegung ist seit dem Zwischentief von Ende September ein Aufwärtsimpuls auszumachen, der in der Vorwoche zunehmende Dynamik zeigte. Dabei kratzte der Preis am 50%-Retracement der letzten großen Abwärtswelle von Ende August bis Ende September, überwand dieses auch knapp. Ein nachhaltiger Sprung darüber, beispielsweise durch ein Überschreiten des 61,8%-Fibonacci-Retracements, würde weiter steigende Notierungen implizieren. Mit dem jüngsten Rücksetzer scheint dieses Szenario aber erst einmal zunichtegemacht, könnte gar für eine neue Abwärtswelle sprechen. Allerdings gibt es im Bereich von 33,15 bis 31,25 US-Dollar eine Unterstützungszone, die jüngst erst einmal gehalten hat. Sollte dies auch weiterhin der Fall sein, könnte es einen weiteren Versuch geben, das 50%-Retracement nachhaltig zu knacken. Negativ zu bewerten wäre indes ein Bruch der 31,25er-Marke. Dann könnte als erstes Korrekturziel der Bereich von 26 US-Dollar in den Fokus rücken. Denkbar wäre aber auch ein Rutsch bis in den Bereich von 24 bis 22 US-Dollar.