US-Öl schmiert ab
Die Preise für die Ölsorten WTI und Brent standen in der vergangenen Woche unter Druck. Vor allem das US-Öl WTI verlor deutlich. Steigende US-Lagerbestände belasteten.<br /><br />Seit dem Hoch von Ende August zeigt der aktuell aktivste WTI-Future, der für Dezember, eine Korrektur. Sie setzte sich jüngst sehr dynamisch fort. Die Daten zu den US-Öllagerbeständen belasteten. Am Montag wurden die wegen des Zwangsurlaubs in der US-Verwaltung verspäteten zum 11. Oktober veröffentlicht. Sie zeigten einen kräftigen Anstieg der Rohölreserven um 4 auf 374,5 Mio. Barrel. Am Mittwoch folgten die Daten zum 18. Oktober. Auch hier gab es mit 5,3 auf 379,8 Mio. Barrel einen deutlichen Zuwachs. Es war bereits der fünfte Anstieg infolge. Ein Grund für den aktuellen Aufbau sind die saisonalen Wartungsarbeiten in den US-Raffinerien, was den Öl-Bedarf dämpft. Zudem wird in den USA immer mehr Rohöl gefördert. Jüngst wurde das höchste Produktionsniveau seit März 1989 erreicht.<br /><br />Mit den jüngsten Verlusten fiel der Dezember-Future erstmals seit August wieder unter 100 US-Dollar. Zudem wurde einiges charttechnisches Porzellan zerschlagen. Die im Juli übersprungene Abwärtstrendlinie wurde ebenso verletzt, wie die Unterstützungszone von 99,15 bis 97,94 US-Dollar. Letztere resultiert aus den Zwischenhochs, die am 13. September 2012 im Handelsverlauf und per Tagesschluss markiert wurden. In der Spitze ging es bis auf 96,16 US-Dollar abwärts. Von diesem Niveau konnte sich der Preis etwas erholen. Er näherte sich damit wieder dem jüngst ebenfalls unterschrittenen 50%-Retracement des Anstiegs von April bis August bei 97,58 US-Dollar. Sollte diese Marke zurückerobert werden, besteht die Chance auf eine Gegenbewegung, die letztlich sogar zu einer Wiederaufnahme der Aufwärtsbewegung führen könnte. Die Korrektur seit August wäre damit nichts anderes als eine nicht unübliche Verschnaufpause gewesen. Allerdings sind die jüngsten bearishen Signale nicht von der Hand zu weisen, weshalb es klarer Hinweise für neue Long-Positionen bedarf. Käufe könnten daher infrage kommen, wenn die Abwärtstrendlinie wieder zurückerobert wurde.