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Weizen: Größere Erholung gestartet?

Der Weizenpreis war im Juni im freien Fall und setzte damit äußerst dynamisch die übergeordnete Korrektur fort. In den vergangenen zwei Wochen zeigte er eine deutliche Gegenbewegung, was die Frage nach einer ausgedehnten Erholung aufwirft.

BÖRSE am Sonntag

Der heftige Einbruch im Juni führte den Weizenpreis bis zur Unterstützungszone im Bereich von etwa 576,25 bis 626,25 US-Cent. In den vergangenen beiden Wochen gab es davon ausgehend nun eine kräftige Erholung, bei der es sich bislang nur um eine technische Gegenbewegung handelt, aus der sich aber auch ein größerer Aufwärtsimpuls entwickeln könnte. Dazu müssten die jüngst treibenden Faktoren aber weiterhin Käufer überzeugen, was allerdings nicht garantiert ist.

Für Rückenwind sorgten jüngst die Prognosen des US-Landwirtschaftsministeriums zu Lagerbeständen, Produktion und Verbrauch. Insbesondere die Erwartungen, dass die weltweiten Vorräte zum Ende des Wirtschaftsjahres 2011/12 (bis Ende Mai) noch stärker sinken als erwartet, erwiesen sich wohl als zündende Kraft. Nachdem die globalen Vorräte bereits 2010/11 von 184,26 Mio. Tonnen im Vorjahr auf 189,97 Mio. Tonnen gesunken waren und die bisherige Prognose für 2011/12 einen weiteren Rückgang auf 184,26 Mio. Tonnen vorhersagte, werden nun 182,19 Mio. Tonnen erwartet. Gleichzeitig wurden die Produktionsprognosen überraschend von 664,34 auf 662,42 Mio. Tonnen gesenkt und der globale Verbrauch von 667,19 auf 670,2 Mio. Tonnen erhöht.

Damit dürfte das Defizit zwischen Produktion und Verbrauch mit 7,8 Mio. Tonnen größer ausfallen als bislang mit 2,9 Mio. Tonnen erwartet. Nach den kräftigen Überschüssen in den Jahren 2008/09 und 2009/10 sind die Lagerbestände aber auch trotz der jüngsten Senkung der Prognose weiterhin auf einem komfortablen Niveau. Entsprechend besteht eigentlich kein Grund zur Panik. Allerdings könnte die Annahme, dass sich 2011/12 die weltweiten Lagerbestände für das teilweise Substitut Mais trotz einer höher als angenommenen Produktion nicht erholen und wegen eines stärker als erwarteten Verbrauchs womöglich auf ein 15-Jahres-Tief sinken, auch den Weizenpreis weiterhin stützen.