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Weizen: Schlechter Zustand treibt Preis

Der Weizenpreis zog jüngst zwischendurch sehr kräftig an. Auslöser waren die Aussagen des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA). Demnach sind die im Herbst gesäten US-Winterweizenbestände in einem so schlechten Zustand wie seit 1986 nicht mehr. Dies nährte Sorgen hinsichtlich einer schlechten Ernte.

BÖRSE am Sonntag

Der März-Future zeigt seit dem Zwischenhoch von August dieses Jahres eine abwärtsgerichtete Konsolidierung. Der Preis kratzte dabei in der Vorvorwoche an deren unterer Begrenzung, hielt sich aber darüber. In der Vorwoche bereits ein Stück davon nach oben abgesetzt, entfernte er sich mit dem Zuwachs in der vergangenen Woche weiter von dieser Linie. Dabei wurde kurzzeitig die Hürde bei 880,75 US-Cent zurückerobert. Sollte sich ein nachhaltiger Sprung darüber ergeben, könnte es nun zunächst weiter in Richtung oberer Begrenzung der Konsolidierung gehen. Kann dann auch diese geknackt und danach das Hoch von 948,25 US-Cent überwunden werden, sind weitere dynamische Zuwächse denkbar.

Aus fundamentaler Sicht mit entscheidend für die weitere Entwicklung ist, ob sich die jüngsten Sorgen über eine schlechte Ernte von Winterweizen erhärten, der immerhin rund 62% der gesamten US-Weizenproduktion ausmacht und von dem zudem mehr als 50% exportiert werden, was angesichts der Tatsache, dass die USA weltweit größter Weizenexporteur sind, bezüglich des weltweiten Angebots ein nicht zu vernachlässigender Faktor ist. Nach USDA-Angaben sind nur 33% der Weizenpflanzen auf den bis dato bestellten US-Äckern in einem sehr guten bis guten Zustand. Dies ist der schlechteste Wert zu diesem Zeitpunkt seit 1986. 2011, als die Bedingungen ebenfalls schon schwierig waren, kam man immerhin noch auf 52%. Der Wert von vor zwei Jahren lag sogar bei 64%. Ursache für die diesjährige schlechte Verfassung sind die geringen Niederschläge vor und nach der Aussaat. Sollte es nun in den nächsten Wochen und Monaten wie von Meteorologen erwartet weiterhin zu trocken bleiben und auch in den Wintermonaten nicht genug isolierender Schnee fallen, erhöht sich die Gefahr von Bodenerosion und Frostschäden, was die Ernte schmälern könnte.